Z Gastroenterol 2010; 48 - K49
DOI: 10.1055/s-0030-1267699

Vergleich der pharyngealen Säuremessung mit den Ergebnissen der Impedanzmessung bei Patienten mit klinischem Verdacht auf einen laryngo-pharyngealen Reflux

K Wosch 1, V Becker 1, R Golluscio 1, A Meining 1, S Graf 1, F Durst 1, RM Schmid 1, M Bajbouj 1, W Scheppach 1
  • 1II. med. Klinik, KLinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Hintergrund: Eine oropharyngeale Symptomatik ist bei einer extraösophagealen Gastroösophagealen Refluxkrankheit (GÖR) möglich. Ursächlich hierfür wird eine pharyngeale Säureexposition vermutet. Die kombinierte pH-Metrie/Impedanzmessung (pH/MII) ist derzeit die sensitivste Methode zur Objektivierung der atypischen GÖR. Zur Erfassung des extraösophagealen Reflux existiert seit kurzem eine neue Messmethode (Dx-pH Catheter, Restech, San Diego, USA) bei der selektiv der pH-Wert im Bereich des Pharynx durch eine spezielle pH-Sonde auf Höhe der Rachenhinterwand aufgezeichnet werden kann.

Ziele: Ziel der Studie ist ein Vergleich der Dx-pH Sonde mit der kombinierten pH-Metrie/MII bei Patienten mit klinischem Verdacht auf eine extraösophageale Manifestation der GÖR.

Methoden: Nach 7-tägiger PPI-Karenz wurde bei 7 Patienten mit verdächtiger atypischer GÖR eine simultane pH-Metrie/MII sowie eine pharyngeale pH-Metrie durchgeführt.

Patienten und Ergebnisse: Bei nur 1/7 Patienten war die MII pathologisch (>73 Ereignisse/24h nach Zerbib et al). Hier und bei einem weiteren Patienten mit grenzwertig pathologischer Impedanzmessung (67 Ereignisse/24h) ergab sich zusätzlich eine pathologische pH-Metrie (relative Refluxzeit von >4% nach DeMeester), ansonsten zeigten sich durchweg Normalbefunde. Bei diesen beiden Patienten zeigte jedoch die Dx-pH Messung Normalwerte (Ryan Score <9,4 stehend, <6,8 liegend nach Vaezi et al). Allerdings wurden bei zwei weiteren Patienten mit unauffälliger pH-Metrie/Impedanzmessung pathologische Dx-pH Messwerte aufgezeichnet.

Zusammenfassung: Die im Rahmen dieser Serie gemessenen pathologischen pharyngealen Säureexpositionen erscheinen nicht Folge eines gastroösophagealen Refluxes zu sein. Möglicherweise sind andere Faktoren für eine Säurebildung im Oropharynx mit entsprechend konsekutiven extraösophagealen GÖR-Symptomen verantwortlich.