Pneumologie 2010; 64 - A13
DOI: 10.1055/s-0030-1267754

Einflussfaktoren auf die Luftfeuchtigkeit unter CPAP: Vergleich mit und ohne Schlauchisolation

KH Rühle 1, U Domanski 1, M Schröder 1, G Nilius 1
  • 1Heliosklinik Ambrock-Hagen, Universität Witten-Herdecke

Einleitung: Warmluftbefeuchtung reicht in manchen Fällen, insbesondere bei Mund- und Maskenleckage und höheren CPAP-Werten nicht aus, um die Austrocknung der Rachenschleimhaut zu verhindern. Deshalb wurde eine kontrollierte Warmluftbefeuchtung mit zusätzlicher Schlauchheizung entwickelt. Vor allem bei hoher Anfeuchtung und geringer Raumtemperatur kann es zur Abkühlung im Schlauch und Kondenswasserbildung kommen. Als Alternative zur Schlauchheizung wird die Umhüllung des zuführenden CPAP-Schlauchs mit Fleecestoff empfohlen.

Fragestellung: In welchem Ausmaß wird unter CPAP die absolute Luftfeuchtigkeit in der Maske durch den Beatmungsdruck (Auslassventil), simulierte Maskenleckage, durch die absolute Luftfeuchtigkeit der Umgebung und Schlauchisolation beeinflusst?

Methodik: Bei 6 Patienten mit OSAS, die zu einer Kontrollmessung einbestellt wurden, wurden die relative Luftfeuchtigkeit (rH%) und Temperatur mit einem Minisensor (Fa Testo) direkt in einer CPAP-Maske gemessen und daraus die absolute Luftfeuchtigkeit berechnet. Die Messung erfolgte jeweils unter einem CPAP von 8 und 12 mbar sowie 12 mbar mit zusätzlicher Leckage. Vor und nach der Messung wurde die absolute Luftfeuchtigkeit (aH) der Umgebung mit demselben Sensor ermittelt. Randomisiert cross over wurde der zuführende Schlauch mit oder ohne Fleece-Schlauchhülle gegen Wärmeverlust isoliert. Die Messungen erfolgten, nachdem ein steady state der aH erreicht worden ist. Aus den Werten in der letzten Minute einer jeweils 10minütigen Messung wurde der Mittelwert gebildet. 30min vor der Untersuchung wurde die Heizung des Warmluftbefeuchters eingeschaltet. Die Untersuchung erfolgte im Sitzen. Für die Messungen wurde der identische nasale Maskentyp mit der passenden Öffnung für den Sensor verwendet. Die Messungen erfolgten im Winter bei einer Umgebungstemperatur von etwa 15 0 C.

Ergebnisse: Die Umgebungstemperatur lag bei 16,2±1,1 0 C, die relative Luftfeuchtigkeit betrug 35,0±7,8%. Daraus errechnete sich eine absolute Luftfeuchtigkeit der Umgebung von 5,0±1,6mg/l. Ohne Schlauchisolation registrierten wir unter CPAP 8mbar, 12 mbar und 12 mbar mit zusätzlicher Leckage eine abnehmende aH in der Maske (16,8±3,3, 16,1±3,3, 14,2±1,3mg/l). Mit Schlauchhülle wurden unter denselben Bedingungen Werte von 16,8±4,6, 15,5±3,4 und 13,3±1,8mg/l erreicht. Die Temperatur in der Maske stieg im Vergleich Schlauch ohne vs. mit Fleece unter 8mbar von 19,9±0,13 auf 21,5±0,14 (p<0,05), unter 12 mbar von 19,8±0,1auf 20,9±0,14 (n.s.) und unter 12 mbar mit zusätzlicher Leckage von 20,2±0,1 auf 21, 2±0,08 (p<0,05) an.

Schlussfolgerungen: Geringe Luftfeuchtigkeit der Umgebung, zunehmender Beatmungsdruck und zusätzliche Maskenleckage führen zu einer relevanten Verringerung der Luftfeuchtigkeit in der CPAP-Maske. Die Umhüllung des zuführenden Schlauchs zur Reduktion des Wärmeverlustes führt zu keiner relevanten Verbesserung der Warmluftbefeuchtung.