ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2010; 119(10): 518
DOI: 10.1055/s-0030-1268350
Colloquium

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Fortbildungsreihe für Kolleginnen – "Exklusiv für SIE"

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Publication Date:
28 October 2010 (online)

 

Am Vormittag konnten die Teilnehmerinnen den Vorträgen folgen und am Abend sich beim gemeinsamen Kochen über Probleme im Praxisalltag austauschen.

Fortbildungen nur für Zahnärztinnen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, wie die Angebote vor allem aus der Industrie beweisen. Als Mitglied des Dentista Clubs e. V. bin ich natürlich mit der Thematik vertraut, doch hatte es mich bis jetzt nicht unbedingt in eine Fortbildungsveranstaltung nur für Kolleginnen gedrängt. So kam mir eine Einladung von Straumann zu der "Exklusiv für SIE"-Fortbildungsreihe sehr gelegen, um auch in dieser Richtung meine Erfahrung zu machen.

Schwerpunkte sollen jeweils mit einem Thema aus der konventionellen und der komplementären Medizin gesetzt werden. Start der beiden für dieses Jahr vorgesehenen Seminare war im September in Berlin. Prof. Hans-Peter Jöhren, Bochum/Witten, übernahm mit seinem Vortrag zu psychosomatisch kopierten Beschwerdebildern in der Zahnheilkunde, den komplementären Part. Er ging auf die Herausforderung ein, psychosomatische Erkrankungen zu erkennen und Misserfolge beispielsweise in der Implantologie zu vermeiden. Er betonte, dass die psychologische Struktur unserer Patienten so wichtig ist wie die Knochen-, Zahn- und Muskelstruktur. Die Anamnese muss neben der biologischen immer auch eine psychosoziale Erhebung umfassen. Bei chronischen Schmerzen, die nicht direkt mit Zahnproblemen in Verbindung zu stehen scheinen, ist immer Vorsicht geboten.

Am 2. Tag gab Dr. Petra Christine Güß, Freiburg, zum Thema Neue Technologien einen aktuellen Überblick zu Vollkeramik und CAD/CAM-Technologie. Sie gab Informationen zu minimal-invasiven Restaurationen, beispielsweise zu Indikation und Kontraindikation bei Veneers. Allgemein wies sie auch noch mal ganz eindringlich auf die Empfindlichkeit aller vollkeramischen Materialien gegenüber Ver- und Bearbeitungs- sowie Indikationsfehlern hin. Bei Restaurationen aus Zirkonoxid empfahl sie, darauf zu achten, in keinem Fall die Innenflächen zu bearbeiten. Auch das Einschleifen sollte nur ganz minimal durchgeführt werden, um das Chipping-Problem zu umgehen. Zum Schluss ging Dr. Güß auf den Cadent iTero Scanner für die digitale Abformung ein, dessen Vertrieb und Support Straumann übernommen hat. Entscheidender Vorteil bei dem Gerät ist, dass das Scan-Puder entfällt. So können beim parallelen-konfokalen Scannen supragingivale und subgingivale Gebiete gut erfasst werden.

Ich muss zugeben, ich war etwas skeptisch bei der Vorstellung "Fortbildung nur für Kolleginnen". Doch ich musste vor allem in den Gesprächen feststellen, dass es großen Spaß machen kann, mal "unter sich" die Probleme im Praxisalltag zu besprechen. Das gemeinsame Kochen in einem Kochstudio gab zusätzlich dazu den optimalen Rahmen.

Dr. Cornelia Gins, Berlin

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