Rofo 2010; 182(12): 1055
DOI: 10.1055/s-0030-1268803
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MDCT - Überlegungen zur Reduktion der Strahlendosis

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Publication Date:
01 December 2010 (online)

 

Seit der Einführung der Multidetektor-CT (MDCT) hat das Verfahren auch in pädiatrischen Populationen weite Verbreitung gefunden. Generell ist die Applikation von ionisierender Strahlung jedoch bei Kindern hochproblematisch, da aufgrund der hohen Zellteilungsrate im Kindesalter ein höheres Risiko für die Induktion von Malignomen besteht als bei Erwachsenen. Pediatr Radiol 2010; 40: 1324-1344

Nievelstein et al. geben in ihrer aktuellen Veröffentlichung einen Überblick über die Möglichkeiten, die MDCT bei Kindern effektiv und mit möglichst geringer Strahlenbelastung einzusetzen. Es bieten sich dazu verschiedene Ansätze an. Zunächst ist die Indikation der angeforderten Untersuchung kritisch zu prüfen; häufig lässt sich die Fragestellung mittels Sonografie oder MRT ausreichend beantworten.

Wenn sich die Durchführung einer CT als unverzichtbar herausstellt, sollte eine optimale Vorbereitung der Untersuchung erfolgen. Dazu gehört unter anderem, dem Kind durch altersgerechte Informationen die Angst vor der Untersuchungssituation zu nehmen. Bei sehr kleinen Kindern können Bewegungsartefakte z.B. auch durch die Verwendung einer Vakuummatratze minimiert werden. Bei der Anwendung von Kontrastmittel sollten altersadaptierte Verdünnungsfaktoren und Dosierungen beachtet werden.

Zu der Frage, ob bei der MDCT nicht untersuchte Körperregionen mit einem Bleischutz abgedeckt werden sollten, äußern sich die Autoren kritisch, da über Dosismodulationstechniken das Blei gelegentlich zu einer deutlich höheren Strahlenbelastung führen kann. Bezüglich der Geräteeinstellung wird darauf hingewiesen, dass zur Optimierung fundierte Kenntnisse aller technischen Aspekte der CT notwendig sind. Die einzelnen Scan-Parameter müssen an die Größe des Kindes, die zu untersuchende Region und die klinische Fragestellung angepasst werden.

Statt bestmögliche Bilder zu erzielen, sollte die Untersuchung mit einer Strahlendosis erfolgen, die es ermöglicht, die klinische Fragestellung zu beantworten. Zu beachten sei auch, dass sich die Einstellungen bei verschiedenen Herstellern stark unterscheiden.

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