Z Gastroenterol 2011; 49 - P5_30
DOI: 10.1055/s-0030-1269736

Prävalenz erhöhter GPT- und gGT-Werte und assoziierte Risikofaktoren – eine Querschnittsanalyse von 5000 Teilnehmern der Gutenberg Herz Studie

J Schattenberg 1, D Peetz 2, P Wild 3, T Zeller 3, D Laubert-Reh 2, M Schuchmann 4, PR Galle 5, T Münzel 3, S Blankenberg 3, K Lackner 2
  • 1I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • 2Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Mainz
  • 3II. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • 4I. Medizinische Klinik, Universität Mainz, Mainz
  • 5I. Medizinische Klinik, Mainz

Einleitung: Die Prävalenz erhöhter Leberwerte in Deutschland ist unklar und aktuelle Populations-basierte Studien liegen nicht vor. Methoden: In einer Querschnitts-Analyse wurde die Verteilung erhöhter Leberwerte an 5000 Teilnehmern (35–74 Jahre; ♂ n=2540; ♀ n=2460) der Gutenberg-Herz-Studie (GHS) untersucht. Die GHS ist eine Populations-basierte, prospektive, nicht-interventionelle Studie der Universitätsmedizin Mainz. Ergebnisse: Bei Männern ergab sich eine oberhalb des Referenzwertes liegende GPT in 20% und bei der Frauen in 21% (Referenz ♂ 50 U/l; ♀ 35 U/l). Nach Ausschluss von Probanden mit anamnestisch bekannter Lebererkrankung (5%) war der Anteil nicht signifikant niedriger. In dieser Probandengruppe lag die 95te-Perzentile der GPT bei 68 U/l für Männer und 48 U/l für Frauen. Die Analyse der gGT zeigte, dass 13% der Probanden ohne bekannte Lebererkrankung Werte oberhalb der Referenz von 64 U/l für Männer und 36 U/l für Frauen aufwiesen. Bei Männern zeigte die Altersgruppe 35–45 die höchste Rate an erhöhten GPT Werten, wohingegen bei Frauen die Altersgruppe 55–64 betroffen war. Neben Alkoholkonsum, wurde das metabolische Syndrom (MS) basierend auf den Kriterien, die 2009 von der American Heart Association definiert wurden (Tallienumfang, Triglyzeride, HDL, Blutdruck, nüchtern Glukose) ermittelt und der Einfluss auf GPT und gGT überprüft. Die Prävalenz des MS nach diesen Kriterien betrug in der Population 15% (♂ 23%, ♀ 7%). Bei Vorliegen des MS waren erhöhte GPT-Werte bei 32% (♂ 29%, ♀ 43%) festzustellen. Ohne MS lagen nur 16% bzw. 18% der GPT-Werte oberhalb der Referenz. Zusammenfassung: In der untersuchten Population bestanden bei jedem 5ten Probanden erhöhte Leberwerte. Neben Alkoholkonsum ist vor allem die Altersklasse und das Vorliegen eines MS mit erhöhten gGT und GPT Werten assoziiert. Um den Einfluss erhöhter Leberwerte auf die Morbidität dieser Probanden zu überprüfen, werden weitere Untersuchungen im Verlauf erfolgen.