Z Gastroenterol 2011; 49 - P5_38
DOI: 10.1055/s-0030-1269744

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Peginterferon alfa-2a (40KD) und Ribavirin bei Relapse-Patienten unter Alltagsbedingungen

E Zehnter 1, S Mauss 2, A Schober 3, G Moog 4, M Schuchmann 5, P Geyer 6, J Lohmeyer 7, D Hüppe 8, I Hribar 9, U Alshuth 9
  • 1Zentrum für Gastroenterologie, Dortmund
  • 2Medical Group Practice, Düsseldorf
  • 3PRIVAT, Göttingen
  • 4PRIVAT, Kassel
  • 5Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz
  • 6Zentrum für Gastroenterologie, Huenfeld
  • 7Justus-von-Liebig-Universität, Giessen
  • 8Medical Group Practice, Herne
  • 9Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen

Um den Stand der med. Versorgung von cHC-Pat. zu evaluieren, führt der BV Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V. (bng) in Kooperation mit Roche eine deutschlandweite, internetbasierte nicht-interventionelle Studie durch. Von Jan. 2006 bis Okt. 2009 wurden in dieser Studie u.a. 688 Pat. mit einem vorhergehenden Relapse gescreent, eine Behandlung wurde bei 307 Patienten initiiert. Demographische Daten (mit bzw. ohne Behandlung): Alter 45.2/48.6 Jahre, 59.3/57.5% männlich, BMI 25.4/25.3kg/m2, 7.2/9.7% mit Zirrhose, mittl. Infekt.dauer 15.8/18.1J., Übertragungsweg (Mehrfachantworten): Transfusion 23.1/22.8%, iv Drogenabusus 38.1/32.0%, med. Eingriffe 6.5/6.0%, unbek. 30.3/36.7%. 69,1%/75,9% GT 1/4- und 30,9/21,8% GT 2/3-Patienten. Vortherapien: IFN-Mono 21.8%, IFN/RBV 30.8%, PEG/RBV 49.0%. Gründe für Entscheidung gegen Retherapie: Pat. wunsch (62.7%), Begleiterkr. (15.2%). Daten zum virol. Ansprechen finden sich in der Tab. 1. 35.2% der retherapierten Pat. brachen Therapie vor EoT ab, v.a. wegen (Mehrfachantworten) virol. Nonresponse (19.2%) u. mangelnder Verträglichkeit (3.9%). Vorzeitige Therapie-Beendigung war bei 11.4% Pat. wegen pers. Gründe bzw. Non-Compliance oder Lost-to-Follow-up. 37.4% der Pat. erhielten <80% der kum. PEG-Dosis und 40.1% <80% der kumulativen RBV-Dosis über 48 Wo. Mittlere Therapiedauer (incl. Behandl.abbrüche aufgrund virol. Nonresponse) betrug 37.4 Wo. bei GT 1/4 und 31.2 Wo. bei GT 2/3. Fazit: Retherapierte Relapser haben günstigere BL-Faktoren als Patienten ohne Retherapie–ein Zeichen für eine sorgfältige Patienten-Evaluation. Die PEG/RBV-Therapie bei Relapsern resultierte in akzeptablen, wenn auch geringeren SVR-Raten im Vergleich zu naïven Patienten. Die Behandlung wurde anscheinend besser vertragen, vielleicht aufgrund der bestehenden Behandl. erfahrung. Bis zur Verfügbarkeit direkter antiviraler Medikamente sollte die Therapie-Verlängerung als Strategie zur Verbesserung der SVR-Raten in Betracht gezogen werden.

Tab.1: Virologisches Ansprechen

RVR (%)

EVR (%)

EoTR (%)

SVR (%)

GT 1/4

18.9

85.1

53.3

35.8

GT 2/3

62.3

95.9

72.6

48.4