Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1269806
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Feuchte Wundversorgung – Chronische Wunden heilen schnell ab
Publication History
Publication Date:
25 November 2010 (online)
"Die Wundversorgung ist so alt, wie die Menschheit selber", berichtete Prof. Joachim Dissemond, Essen, - und stellt auch in der heutigen Medizin noch eine therapeutische und finanzielle Herausforderung dar. Als Verbandsmaterialien wurden früher Naturstoffe eingesetzt; traditionell wurden Wunden in der Heilungsphase trocken gehalten. Erst im Jahr 1962 veröffentlichte George Winter, dass die Epithelisierung durch den Einsatz semiokklusiver Wundauflagen und die Gewährleistung eines feuchten Wundmilieus schneller erfolgt. Mit der Entwicklung einer Wundauflage mit der Lipidokolloid-Technologie (TLC) (Urgotül®) wurde der Nachteil der Fettgazen beseitigt: das Verkleben mit der Wunde und der somit schmerzhafte Verbandwechsel, der gleichzeitig ein Verletzungs- und Infektionsrisiko für die Wunde barg. In einer Matrix aus Polyesterfasern befinden sich sowohl Vaseline als auch Hydrokolloidpartikel. Diese nehmen das Wundsekret auf und bilden ein Gel, das mit Vaseline einen Lipidokolloidfilm an der Grenzschicht zwischen Wunde und Wundauflage erzeugt. So gestaltet sich der Verbandwechsel schmerzfrei und atraumatisch, belegte Dr. Hans-Jürgen Knerr, Sulzbach, nach einer deutsch-französischen Studie mit Kindern, bei der sich die TLC-Wundauflage in 94-100 % leicht oder sehr leicht entfernen ließ.