Der Klinikarzt 2010; 39(12): 582
DOI: 10.1055/s-0030-1271904
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Duale Plättchenhemmung – Weniger Stentthrombosen, mehr Überleben mit Prasugrel

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Publication Date:
10 January 2011 (online)

 

Das Konzept der dualen Plättchenhemmung wurde vor etwa 10 Jahren eingeführt. Entsprechend besteht heute die orale Antiplättchentherapie bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) und/oder nach Stenting aus der Kombination von Acetylsalicylsäure (ASS) plus Clopidogrel, einem Thienopyridin der zweiten Generation oder ASS plus Prasugrel (Efient®), einem Vertreter dieser Substanzklasse der 3. Generation, erläuterte Prof. Dr. Sigmund Silber, München. In der CURE-Studie [1] von 2001 hatte die Kombination aus ASS plus Clopidogrel bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Hebung die kumulative Häufigkeit ischämischer Ereignisse relativ zu ASS plus Placebo um 20 % reduziert. In der 2007 publizierten TRITON-TIMI 38-Studie [2] konnte die duale Plättchenhemmung mit ASS und Prasugrel gegenüber ASS und Clopidogrel die Rate ischämischer Ereignisse bei ACS-Patienten relativ noch einmal um 19 % senken. "Das heißt aber nicht", so Silber, "dass jetzt jeder Patient anstatt Clopidogrel Prasugrel bekommen sollte." Dies begründete Silber damit, dass Prasugrel durch seine stärkere Wirkung auch ein etwas höheres Blutungsrisiko aufweist. Prasugrel ist aus diesem Grund kontraindiziert bei Patienten, die einen Schlaganfall oder eine TIA in der Vorgeschichte haben.

Literatur

  • 01 Yusuf S, et al. N Engl J Med. 2001;  354 494-502
  • 02 Wiviott S D, et al. N Engl J Med. 2007;  357 2001-20015
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