Einleitung: Primär nicht erkannte Aspirationen sind eine wichtige Ursache für rezidivierend auftretende
Pneumonien bzw. für pulmonale Infiltrationen. Wir berichten über eine Patientin, bei
der mehrere Jahre nach Durchführung einer Magenband-Op (gastric banding) rezidivierende
Pneumonien aufgetreten waren.
Fallgeschichte: Eine 58-jährige Frau wird zur Abklärung rezidivierender pneumonischer Infiltrationen,
wiederholten AZ-Verschlechterungen mit Fieberzuständen unter dem Verdacht einer chronisch-organisierenden
Pneumonie stationär aufgenommen. In den zurückliegenden 6 Monaten mindestens drei
radiologisch dokumentierte Pneumonien, mit Durchführung verschiedener Antibiotika-Behandlungen.
Auch bronchoskopisch wiederholt kein Nachweis pathogener Keime. Einleitung einer systemischen
Glukokortikoidtherapie unter der Annahme einer eosinophilen Pneumonie (relative Vermehrung
von Eosinophilen in der BAL). Ausschluss einer Endokarditis. Pathologisch Nachweis
einer interstitiellen Pneumonie in der transbronchialen Lungenbiopsien. Bei Z.n. Magenband-Op
vor 6 Jahren fanden sich endoskopisch deutliche Speisereste oberhalb des Magenbandes,
eine Passage war ohne Probleme möglich. Im Ösophagus-Breischluck war ein eindeutiger
Reflux aus dem Magen oberhalb des Magenbandes in einen deutlich dilatierten distalen
Ösophagus nachweisbar. In horizontaler Lage ließ sich der Reflux provozieren. Unter
der Annahme von durch rezidivierende Aspirationen ausgelöste Pneumonien wurde die
Patientin zur Revision des Magenbandes in die Chirurgie verlegt.
Abschließende Diagnose: Rezidivierende Aspirationspneumonien bei Zustand nach gastric Banding.