Pneumologie 2011; 65 - P377
DOI: 10.1055/s-0031-1272105

Rezidivierende Aspirationspneumonien bei Zustand nach gastric Banding

T Tiedje 1, H Haars 1, S Görlitz 1, O Müssig 1, U Thiemann 1, D Ukena 1
  • 1Klinikum Bremen-Ost

Einleitung: Primär nicht erkannte Aspirationen sind eine wichtige Ursache für rezidivierend auftretende Pneumonien bzw. für pulmonale Infiltrationen. Wir berichten über eine Patientin, bei der mehrere Jahre nach Durchführung einer Magenband-Op (gastric banding) rezidivierende Pneumonien aufgetreten waren.

Fallgeschichte: Eine 58-jährige Frau wird zur Abklärung rezidivierender pneumonischer Infiltrationen, wiederholten AZ-Verschlechterungen mit Fieberzuständen unter dem Verdacht einer chronisch-organisierenden Pneumonie stationär aufgenommen. In den zurückliegenden 6 Monaten mindestens drei radiologisch dokumentierte Pneumonien, mit Durchführung verschiedener Antibiotika-Behandlungen. Auch bronchoskopisch wiederholt kein Nachweis pathogener Keime. Einleitung einer systemischen Glukokortikoidtherapie unter der Annahme einer eosinophilen Pneumonie (relative Vermehrung von Eosinophilen in der BAL). Ausschluss einer Endokarditis. Pathologisch Nachweis einer interstitiellen Pneumonie in der transbronchialen Lungenbiopsien. Bei Z.n. Magenband-Op vor 6 Jahren fanden sich endoskopisch deutliche Speisereste oberhalb des Magenbandes, eine Passage war ohne Probleme möglich. Im Ösophagus-Breischluck war ein eindeutiger Reflux aus dem Magen oberhalb des Magenbandes in einen deutlich dilatierten distalen Ösophagus nachweisbar. In horizontaler Lage ließ sich der Reflux provozieren. Unter der Annahme von durch rezidivierende Aspirationen ausgelöste Pneumonien wurde die Patientin zur Revision des Magenbandes in die Chirurgie verlegt.

Abschließende Diagnose: Rezidivierende Aspirationspneumonien bei Zustand nach gastric Banding.