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DOI: 10.1055/s-0031-1272380
Traumatische Erfahrungen, PTSD und medizinische Inanspruchnahme in der älteren Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland – Eine bevölkerungsrepräsentative Untersuchung – Psychische Spätfolgen von Kriegstraumatisierungen – neue Studien zur Epidemiologie, Therapie und psychosozialen Paradigmen
Hintergrund: Traumatische Erfahrungen (TE) und Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) sind mit Einschränkungen der psychischen und physischen Gesundheit und als Folge dessen mit erhöhter medizinischer Inanspruchnahme (MI) assoziiert. Bevölkerungsbasierte Studien die TE und PTBS parallel einbeziehen, stehen bisher nicht zur Verfügung. Methoden: Eine repräsentative Stichprobe von 1,456 Personen zwischen 60–85 Jahren aus der deutschen Allgemeinbevölkerung wurde mittels Fragebögen zu TE, PTBS, MI und körperlicher Gesundheit (KG) untersucht. Ergebnisse: In Regressionsanalysen waren TE signifikant mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Facharztbesuche und psychosoziale Versorgung, sowie Krankenhausaufnahmen assoziiert. Eine PTBS war signifikant mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für psychosoziale Versorgung und Krankenhausaufnahmen assoziiert. TE zeigte keine signifikanten Zusammenhänge mit der Häufigkeit medizinischer Inanspruchnahme, aber eine PTBS hängt signifikant mit der Häufigkeit von Allgemeinarztbesuchen, Facharztbesuchen und psychosozialer Versorgung zusammen. In zwei Mediationsmodellen zeigte sich dass die Zusammenhänge von TE resp. PTSB mit MI gemindert werden, die Zusammenhänge jedoch signifikant bleiben. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl TE als auch PTBS einen positiven Zusammenhang mit einigen MI-Indikatoren haben. PTBS hat eine Mediatorrolle im Zusammenhang von TE und MI, KG hat eine Mediatorrolle im Zusammenhang von PTBS und MI.
Bevölkerung - PTSD - Trauma - medizinische Inanspruchnahme - Ältere