Psychother Psychosom Med Psychol 2011; 61 - A025
DOI: 10.1055/s-0031-1272381

Die Wirksamkeit einer internetgestützten Nachsorge nach stationärer psychosomatischer Rehabilitation

V Golkaramnay 1, B Cicholas 2, J Vogler 1
  • 1Klinik Alpenblick, Fachklinik für Psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik, Isny-Neutrauchburg
  • 2Reha-Zentrum Bad Frankenhausen

Zur Optimierung der psychosozialen Versorgung im Nachsorgebereich wurde im Rahmen eines von dem DRV-Bund geförderten Forschungsprojektes die Akzeptanz und Wirksamkeit einer internetgestützten Nachsorge durch Chatgruppen nach stationärer psychosomatischer Rehabilitation untersucht. An der randomisierten Studie nahmen 600 Rehabilitanden aus 2 psychosomatischen Kliniken teil. Die Interventionsgruppe (n=225) erhielt die internetgestützte Nachsorge, die Kontrollgruppe (n=225) erhielt keine Nachsorge und die Placebogruppe (n=150) erhielt eine Minimalaufgabe übers Internet. Unter anderem wurden die folgenden standardisierten Messinstrumente an 5 Messzeitpunkten bei der Aufnahme in und Entlassung aus der Klinik, sowie 4 (NU1), 8 (NU2)und 12 (NU3) Monate nach der Entlassung aus der Klinik eingesetzt: Brief Symptom Inventory (BSI), Beck-Depressions-Inventar (BDI), Gießener Beschwerdebogen (GBB–24) und Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM). In Hinblick auf die psychische Symptombelastung (BSI) und die Depressivität (BDI) zeigen die Ergebnisse einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen zugunsten der Interventionsgruppe. Bei körperlichen Beschwerden (GBB) gibt es unmittelbar nach der Nachsorge (NU1) keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Bei NU2 sind die GBB-Werte der Interventionsgruppe jedoch signifikant niedriger als die Werte der Kontrollgruppe und bei NU3 signifikant niedriger als die Werte beider Kontroll- und Placebogruppen.

Literatur: Golkaramnay, V., Cicholas, B., Vogler, J. (2010). Internetgestützte nachsorge nach stationärerer psychosomatischer Rehabilitation. In F. Petermann (Hrsg.), Neue Ansätze in der psychosomatischen Rehabilitation (S. 91-111). Regensburg: S. Roderer Verlag.