Einführung einer interdisziplinären Unterrichtseinheit zur erektilen Dysfunktion im vierten Studienjahr Humanmedizin

Hintergrund und Fragestellung: Die Behandlung sexualmedizinischer Fragestellungen stellt eine Herausforderung an die ärztliche kommunikative Kompetenz dar. Im Rahmen eines aus Studiengebühren geförderten Lehrprojekts „CoMeD“ wurde 2010 eine interdisziplinäre Unterrichtseinheit von der Urologischen Klinik und dem Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie eingeführt, bei der anhand des Themas der erektilen Dysfunktion sowohl urologische Fachinhalte zu deren Diagnostik und Therapie, als auch kommunikative Fertigkeiten und Haltungen zur Sexualanamnese und zum Umgang mit schambesetzten Themen vermittelt werden. In diesem Beitrag sollen (a) das Konzept der Unterrichtseinheit und (b) die studentische Evaluation dargestellt werden.

Ergebnisse: (a) Das neue Unterrichtskonzept besteht aus folgenden Elementen: vorbereitende Vermittlung urologischer Fachinhalte, Gesprächsübung (Erheben einer Sexualanamnese) mit einem Schauspielpatienten, Gespräch mit einem urologischen Realpatienten in der Gruppe, Nachbereitung. (b) In der studentischen Evaluation (n=55) wurde der 3-stündige Kurs durchschnittlich mit „gut“ bewertet.

Schlussfolgerungen: Die Einführung einer interdisziplinären Unterrichtseinheit,erwies sich als erfolgreich umsetzbar und erzielte eine hohe Akzeptanz bei den Studierenden. Die didaktische Verbindung fachlicher und kommunikativer Lerninhalte stellt einen vielversprechenden Ansatz für die Weiterentwicklung des medizinischen Curriculums dar.

Kommunikation - Medizinische Lehre - erektile Dysfunktion - interdisziplinäre Lehrformate