Psychother Psychosom Med Psychol 2011; 61 - A044
DOI: 10.1055/s-0031-1272400

Wirkung von klassischer Massage auf Depressivität, Stimmung und Th1/Th2-Immunbalance bei Brustkrebspatientinnen

M Krohn 1, M Listing 2, G Tjahjono 3, E Peters 2, M Rauchfuß 2, A Reißhauer 3, BF Klapp 2
  • 1Institut für Radiologie, Campus Charité Mitte, Universitätsmedizin Berlin
  • 2Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik, Charité Universitätsmedizin Berlin
  • 3Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Charité Universitätsmedizin Berlin

Hintergrund. Brustkrebspatientinnen leiden häufig unter Depressivität und negativer Stimmung. Die Inanspruchnahme alternativer und komplementärer Therapien durch Krebspatienten stieg trotz stetiger Verbesserung der medizinischen Versorgung in den letzten Jahren stark an. Massage ist eines der meistangewandten komplementärmedizinischen Verfahren. Studien zeigten, dass Patienten auf psychischer und physischer Ebene von Massage profitieren, insbesondere wurde eine Stärkung des für die Tumorabwehr wesentlichen zellulären Immunsystems unter Massage nachgewiesen. In der vorliegenden Studie wird geprüft, ob Massage kurz- bzw. längerfristige Effekte auf Depressivität, Stimmung und die Th1/Th2-Balance hat.

Material und Methoden. 34 Brustkrebspatientinnen wurden in eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe randomisiert. Die Versuchsgruppe erhielt über 5 Wochen 2 klassische Massagen à 30 min. Zu 3 Messzeitpunkten füllten alle Patientinnen das Patient Health Questionnaire und den Berliner Stimmungsfragebogen aus und es erfolgte eine Blutentnahme zur Konzentrationsbestimmung von 6 Zytokinen, aus denen der Th1/Th2-Quotient errechnet wurde.

Ergebnisse. Klassische Massage reduziert Depressivität und verbessert Stimmung signifikant. Die Th1/Th2-Balance zeigte lediglich einen tendenziellen Anstieg.

Schlussfolgerungen. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass eine Integration der klassischen Massage in Versorgung und Nachbehandlung von Brustkrebspatienten äußerst sinnvoll ist.