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DOI: 10.1055/s-0031-1272413
Somatoforme Störungen im DSM–5: Entwicklung eines Selbstbeurteilungsinstrumentes zur Fallidentifikation, Schweregradmessung und Verlaufsbeurteilung
Hintergrund: Bei somatoformen Störungen haben sich psychosoziale Charakteristika als relevant für die funktionelle Beeinträchtigung und den Krankheitsverlauf gezeigt. Sie werden daher als neue Diagnosekriterien im DSM–5 berücksichtigt. Da bislang keine Selbstbeurteilungsskala zur Verfügung steht, die bei somatoformen Störungen die Messung der psychosozialen Dimension nach DSM–5 erlaubt, entwickelten wir den „Somatic Symptoms Experiences Questionnaire (SSEQ)“.
Methode: Im Rahmen einer deduktiven Fragebogenkonstruktion wurden Items zu allen empirisch relevanten psychosozialen Merkmalen somatoformer Störungen formuliert. In Fokusgruppen und Einzelinterviews wurde das Instrument auf Verständlichkeit und Praktikabilität überprüft. Eine erste psychometrische Prüfung zur Itemselektion und Skalierung des Instrumentes wurde an einer ambulanten psychosomatischen Patientenstichprobe durchgeführt (n=208; 68% weiblich; 26% mit somatoformer Störung).
Ergebnisse: Die aus der Itemselektion resultierende Fragebogenversion weist eine interne Konsistenz von Cronbach’s α=.931 auf. Patienten mit somatoformer Störung erzielen im SSEQ erwartungskonform signifikant höhere Werte (p<.05). Die Ergebnisse einer explorativen Faktorenanalyse sprechen für 4 abhängige Faktoren.
Diskussion: Die ersten psychometrischen Kennwerte des SSEQ zeigen sich erfolgversprechend; an einer unabhängigen zweiten Patientenstichprobe ist nun die Überprüfung der Konstrukt- und Kriteriumsvalidität vorgesehen.