Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1272436
Erfassung von Fertigkeitsdefiziten zur Therapieplanung mittels OFD
In der Verhaltenstherapie gewinnen neben störungsspezifischen Verfahren auch diagnoseübergreifende Interventionen zunehmend an Bedeutung. Hierunter fallen z.B. Interventionen zur Reduktion von Fertigkeitsdefiziten, welche mit psychischer Belastung und Beeinträchtigung einhergehen. Bisher erfolgte die Indikationsstellung solcher Interventionen meist über Therapeutenurteile oder mehrere Fragebögen. Das Interview «Operationalisierte Fertigkeitsdiagnostik zur Therapieplanung» (OFD; Stenzel, Krumm & Rief, 2010) ermöglicht die gemeinsame Erfassung von fünf Fertigkeiten und zwei Selbst-bezogene Facetten: Problemlösen, Soziale Kompetenz, Stressbewältigung, Emotionsregulation, Entspannungsfähigkeit, Selbstwirksamkeit, Selbstwert. Im Rahmen einer aktuellen Studie wurde das OFD sowohl bei verschiedenen Indikationsgebieten (Angst-, Depressive, Somatoforme Störungen) als auch in verschiedenen Settings (Ambulant, Stationär) eingesetzt. Durch den Einsatz zu Beginn der Therapie konnten individuelle „Fertigkeitsprofile“ zur Therapieplanung erstellt werden. Patienten mit klinischer Multisymptomatik wiesen hierbei größere Defizite auf als Patienten mit Monosymptomatik. Zudem zeigten sich Unterschiede in den Fertigkeiten zwischen ambulanten und stationären Patienten. Dies lässt vermuten, dass bei Patienten mit klinischer Multisymptomatik (v.a. ambulant) Fertigkeitsdefizite stärker in den Vordergrund treten und somit eine gezielte Berücksichtigung bei der Therapieplanung erfordern.
Literatur: Stenzel, N., Krumm, S. & Rief, W. (2010). Therapieplanung mithilfe des Interviews zur operationalisierten Fertigkeitsdiagnostik (OFD). Verhaltenstherapie. 20:109–117.
Fertigkeitsdefizite - Therapieplanung