Psychother Psychosom Med Psychol 2011; 61 - A081
DOI: 10.1055/s-0031-1272437

Die Untersuchung der zentralen Modulation und Perzeption der Juckreizempfindung mittels fMRT–eine Pilostudie

A Stumpf 1, B Pfleiderer 2, B Pfleiderer 2, G Schneider 1, G Heuft 1, S Ständer 3, M Schmelz 4, M Burgmer 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster
  • 2Institut für klinische Radiologie, Münster
  • 3Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, Münster
  • 4Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Heidelberg

Einleitung: Juckreiz (syn. Pruritus) ist ein häufiges Symptom vieler dermatologischer und internistischer Erkrankungen, kann aber auch ein somatoformes Symptom sein und/oder von psychosozialen Faktoren beeinflusst werden. Häufig führt es zu einer wesentlichen Minderung der Lebensqualität. Das Wissen über die zentrale Perzeption und Modulation ist noch sehr lückenhaft.

Methode: Es wurden 20 Probanden (10 gesunde Männer und Frauen) mittels funktioneller Magentresonanztomograhie (fMRT) untersucht. Zur Juckreizinduktion wird Histamin mittels Microdialyse-Katheter appliziert. Die Juckreizempfindung wird über 180 sec. aufrecht erhalten, wobei nach 90 sec. Ablenkung mittels Stroop Task stattfindet. Anschließend wird der Pruritus mittels Lidocain beendet. Die ProbandInnen werden während des Versuches mehrfach aufgefordert, die Stärke der Juckreizempfindung auf einer Visuellen Analogskala anzugeben.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse der Juckreizbedingung zeigen bereits zu Beginn der Juckreizempfindung eine Aktivierung des superioren und inferioren frontalen Gyrus sowie des mittleren okzipitalen Gyrus, während die übrigen aktivierten Regionen (wie Motorkortex, supplementäres motorisches Areal, Kleinhirn, angulärer und fusiformer Gyrus) erst später hinzukommen. Diese ersten Ergebnisse werden im Vergleich zur Ablenkungsbedingung vorgestellt und diskutiert.