Psychother Psychosom Med Psychol 2011; 61 - A086
DOI: 10.1055/s-0031-1272442

Psychotherapeutische Behandlung im Anschluss an Klinik oder Tagesklinik: Erste Ergebnisse der PAKT-Studie

CS Uhlmann 1, C Pfiffner 1, D Croissant 2, P van Keulen 3, G Längle 2, H Spießl 4, G Eschweiler 3, T Steinert 1
  • 1Klinik I für Psychiatrie und Psychotherapie Universität Ulm, Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg, Ravensburg-Weissenau
  • 2Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg, Münsterklinik Zwiefalten
  • 3Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tübingen
  • 4Bezirkskrankenhaus Landshut

Patienten aus Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland werden vermutlich häufig mit der Empfehlung einer ambulanten oder stationären psychotherapeutischen Weiterbehandlung entlassen. Genauere Daten dazu liegen bisher jedoch nicht vor. Viele Autoren äußern die Befürchtung, dass Patienten mit schwereren Krankheitsausprägungen, worum es sich bei vorangehendem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik in der Regel handeln dürfte, eine Benachteiligung in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung erfahren [1; 2]. Regionale Versorgungsunterschiede könnten dabei eine Rolle spielen. Diesen Fragestellungen wurde in einer multizentrischen Studie nachgegangen.

Die Studie wurde von Mai bis Dezember 2009 in vier Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie mit Versorgungsauftrag durchgeführt. Insgesamt wurden 343 Personen mit einer Empfehlung für stationäre oder ambulante Psychotherapie im Anschluss an ihre stationäre psychiatrische Behandlung kurz vor ihrer Entlassung um ihre Teilnahme an der Studie gebeten und ein erstes Interview durchgeführt. Um die Realisierung einer stationär gegebenen Psychotherapieempfehlung ermitteln zu können, wurden nach 3 Monaten Telefoninterviews zur Umsetzung der Psychotherapieempfehlung geführt. Insgesamt konnten in den vier Zentren 306 (89,2%) Teilnehmer erneut befragt werden.

Das Studiendesign wird präsentiert und erste Ergebnisse werden vorgestellt.

Gefördert durch das Forschungsnetz psychische Gesundheit (FpG7)

Literatur: 1 Melchinger H, Rössler W, Machleidt W. Ausgaben in der psychiatrischen Versorgung – Ist die Verteilung der Ressourcen am Bedarf orientiert? Der Nervenarzt 2006; 77:73-80. 2 Roth-Sackenheim C. Qualifizierte ambulante Versorgung psychisch Erkrankter durch fehlgeleitete Ressourcenverteilung nur noch Utopie. Nervenarzt 2003; 74:1057-1065.