Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2011; 46(2): 104-110
DOI: 10.1055/s-0031-1272880
Fachwissen
AINS-Topthema: Der chronische Schmerzpatient als Notfall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der chronische Schmerzpatient als Notfall – Durchbruchschmerz beim Tumorpatienten

Breakthrough pain in cancer patientsElmar-Marc Brede
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Publikationsdatum:
10. Februar 2011 (online)

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Zusammenfassung

Die Behandlung von Tumorschmerzen stellt eine besondere Herausforderung für alle ambulanten und stationären, klinischen Fachbereiche dar. Insbesondere zur Behandlung von Durchbruchschmerzen muss ein multifaktorielles Therapiekonzept etabliert werden. Durch die Entwicklung ultraschnellanflutender lipophiler Opiate konnte die Therapie des Durchbruchschmerzes verbessert werden. Durch die Kombination mit Nicht-Opioidanalgetika, diversen Koanalgetika und interventionellen Verfahren in Verbindung mit Orthesen, chirurgischen/orthopädischen, strahlentherapeutischen und neuroradiologische Therapien können Tumordurchbruchschmerzen erfolgreich behandelt werden.

Abstract

The treatment of cancer pain shows a special challenge in the ambulatory and stationary treatment of various medical departments. A mulifactorial design has to be established for the treatment of breakthrough pain episodes. The development of fast acting lipophilic opioids has improved the therapy of breakthrough pain. Combining these opioids with non-opioid analgetics, adjuvant drugs, interventional procedures, radiotherapy, orthotic devices and surgical /orthopedic interventions delivers a multimodal approach to manage breakthrough cancer pain.

Kernaussagen

  • Beim Durchbruchschmerz handelt es sich um eine Schmerzattacke, die plötzlich und mit einerHäufung von 1–6 Attacken/Tag auftritt und durchschnittlich 30 min anhält.

  • Der sogenannte „End-of-Dose-Schmerz“ sollte vom Durchbruchschmerz abgegrenzt werden. Dieser ist Ausdruck einer unzureichenden Wirkung einer festgesetzten Opiatdosierung oder zu lang gewählter Abstände der Einzeldosen.

  • Die medikamentöse Behandlung von Tumorschmerzen erfolgt nach den WHO-Stufenschema mittels Nichtopioidanalgetika sowie starken oder schwachen Opioiden in Kombination mit Nichtopioidanalgetika.

  • Durch die Entwicklung ultraschnellanflutender, lipophiler Opiate wie Fentanyl hat sich die Therapie von Tumordurchbruchschmerzen verbessert.

  • Nur durch die Kombination einer sinnvollen Basisschmerztherapie mit einem mechanismusbasierten Einsatz von Koanalgetika, Radioisotopen, externer Bestrahlung und invasiven Verfahren kann der Durchbruchschmerz suffizient behandelt werden.

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Literaturverzeichnis

Dr. med. Elmar-Marc Brede