Atypische Sprue bei einem Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Hashimoto-Thyreoiditis – Erwiderung

In dem von Ihnen geschilderten Fall wäre eine Korrelation von Knochendichte und Ausmaß des Mukosaschadens (gemäß den histologische Kriterien der Sprue nach Marsh) interessant. Dann wären beide Fälle besser miteinander vergleichbar.

In der Literatur wird ein Zusammenhang zwischen Sprue und Osteopenie bzw. Osteoporose beschrieben [2]. Allgemein kann man davon ausgehen, dass eine stärkere Schädigung der Dünndarmmukosa zu einer ausgeprägteren Malabsorption führt.

So war es auch in der hier beschriebenen Kasuistik [3]. Es lag eine Sprue im fortgeschrittenen Stadium Marsh 3a vor. Mit Verdacht auf eine metabolische Knochenerkrankung wurde eine Knochendichtemessung durchgeführt. Nach der operationalen Definition der WHO bestand eine Osteoporose. Auf eine Knochenbiopsie wurde verzichtet, da diese in der Primärdiagnostik der Osteoporose keinen festen Stellenwert hat [1].

Darüber hinaus hätte eine Knochenbiopsie mit histologischer Untersuchung nicht zu einer Änderung der Therapie (bestehend aus glutenfreier Kost sowie Gabe von Kalzium und Vitamin D) geführt.

Literatur

• 1 DVO Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei Erwachsenen.  Osteologie. 2009;  18 304-328
• 2 Rostom A, Murray J A, Kagnoff M F. American Gastroenterological Association (AGA) Institute Technical Review on the Diagnosis and Management of Celiac Disease.  Gastroenterology. 2006;  131 1981-2002
• 3 Schreiber F S, Ziob T, Vieth M, Elsbernd H. Atypische Sprue bei einem Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Hashimoto-Thyreoiditis.  Dtsch med Wochenschr. 2011;  136 82-85