Rofo 2012; 184(3): 197
DOI: 10.1055/s-0031-1274774
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CT des Abdomens – Gewichtsadaptierte KM-Dosierung für optimales Leber-Enhancement

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Publication Date:
17 February 2012 (online)

 

Unabhängig vom Körpergewicht der Patienten wird bei vielen CT-Untersuchungen des Abdomens das Kontrastmittel (KM) mit einem fixen Volumen appliziert. Doch die KM-Anreicherung im Leberparenchym variiert je nach Patientengewicht. Benbow und Bull verglichen die fixe mit einer gewichtsadaptierten KM-Dosierung und entwickelten ein Protokoll, das sich für den radiologischen Alltag eignen sollte.

Clin Radiol 2011; 66: 940–944

Die Autoren erreichten ein optimales Leber-Enhancement bei Abdomen-CT, indem sie eine auf dem Gewicht des Patienten basierende Tabelle für die KM-Dosierung benutzten. Im Bild zu sehen: CT eines Bifurkationskarzinoms (Klatskin-Tumor); a arterielle Kontrastmittelphase, b venöse Kontrastmittelphase, c nach links- und rechtsseitiger PTCD (perkutane transhepatische Cholangiodrainage), (Bild: Juchems M, Brambs H-J. Radiologie up2date 2009; 9: 255–270).

Die Studienpopulation bildeten nicht ausgesuchte Erwachsene, die sich aus unterschiedlichen Gründen einer CT-Untersuchung des Bauchraums unterzogen. Bei keinem der Patienten bestanden fokale Leberläsionen oder zugrundeliegende Lebererkrankungen. Es wurden keine Präkontrastaufnahmen erstellt.

Zunächst überprüften die Radiologen die Hypothese, dass das Leber-Enhancement in der portalvenösen Phase mit zunehmendem Körpergewicht abnimmt. Dafür unterzogen sich 31 Patienten Standard-CT-Untersuchungen mit jeweils 100 ml KM-Applikation (350 mg Jod/ml KM). Das mittlere portalvenöse Leber-Enhancement wurde bei jedem Patienten anhand von 10 zufällig platzierten Regions of Interest und deren durchschnittliche Röntgendichten erhoben. Die Werte der Kontrastverstärkung sind gegen das aktuelle, gewogene Körpergewicht aufgetragen worden. Schließlich ging es auch um die Frage, mit welcher Methode das Körpergewicht hinreichend genau und für die tägliche Praxis geeignet ermittelt werden kann: Wiegen, Schätzung des Untersuchers, Auskunft des Patienten.

Die Kontrastverstärkung in der portalvenösen Phase mit festgelegter KM-Dosis (100 ml, 350 mg Jod/ml KM) ist an 100 konsekutiven Patienten im selben Scanner und mit einem identischen Protokoll geprüft worden. Die Untersuchungen fanden erneut mit weiteren 100 konsekutiven Patienten unter gleichen Bedingungen statt, jetzt allerdings mit gewichtsadaptiertem KM-Volumen anhand einer Wertetabelle (Patientengewicht, zu verwendendes KM-Volumen).

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