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DOI: 10.1055/s-0031-1279134
Dosisreduktion bei der 64-Zeilen CT der Halswirbelsäule durch Anwendung von adaptiver statistischer iterativer Rekonstruktion (ASIR) auf klinische Routineprotokolle
Ziele: Evaluation der Strahlenexposition durch die CT-Untersuchung der HWS am 64-Zeiler unter Verwendung von ASIR zur Bildrekonstruktion im Vergleich zur üblich angewandten gefilterten Rückprojektion (filtered back projection, FBP). Methode: ASIR ist eine Methode zur Bildrekonstruktion der CT-Rohdaten, die das Bildrauschen effektiver unterdrückt als FBP. Die Anwendung von ASIR erlaubt somit eine Reduktion der Strahlendosis.
67 CT-Untersuchungen der HWS (mittleres Alter 55+/-20 Jahre, 30Männer, 37 Frauen) mit FBP (LightSpeed VCT XT, GE Healthcare, Solingen) wurden retrospektiv mit 80 HWS-Untersuchungen (50+/-20 Jahre, 49Männer, 31 Frauen) mit ASIR (Discovery 750HD, GE Healthcare) verglichen. Die Scanparameter wurden entsprechend eines Standardprotokolls für 64-Zeiler gewählt und waren für beide Geräte identisch (120kV, Dosismodulation, Kollimation 0.625mm, Pitch 0.531:1). Nur der Rauschindex (noise index, NI) wurde von 5 auf 25 erhöht; gleichzeitig wurde ein ASIR-Level von 30% verwendet. Scanlänge, CTDI und DLP waren in den Dosisberichten angegeben und wurden mittels Mann-Whitney-U-Test auf statistische Signifikanz getestet. Eine subjektive Bildqualitätsanalyse erfolgte anhand einer 3-Punkte Skala (diagnostisch, eingeschränkt, nicht ausreichend) im Konsensverfahren. Ergebnis: In der FBP-Gruppe betrugen der mittlere CTDI 21.43+/-1.43 (Standardabweichung), das mittlere DLP 441.15+/-51.73 mGy*cm und die mittlere Scanlänge 186.30+/-23.60mm. In der ASIR-Gruppe waren der mittlere CTDI 9.57+/-3.36, das mittlere DLP 204.23+/-68.01 mGy*cm und die mittlere Scanlänge 195.21+/-26.82mm. Sowohl CTDI und DLP (p<0.001) als auch Scanlänge (p=0.013) zeigten einen signifikanten Unterschied. Die mittlere geschätzte Gesamtdosis war 2.38 mSv (FBP) und 1.10 mSv (ASIR), dies entsprach einer mittleren Dosisreduktion von 54%. Alle HWS-CTs hatten eine diagnostische Bildqualität. Schlussfolgerung: Die Anwendung von ASIR in einem klinischen HWS-Standardprotokoll für die 64-Zeilen-CT erlaubt eine Dosisreduktion von etwa 50%.
Keywords: ASIR, CT, HWS, Dosisreduktion
Korrespondierender Autor: Geyer LL
Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Nußbaumstr. 20, 80336 München
E-Mail: Lucas.Geyer@med.lmu.de