Z Gastroenterol 2011; 49 - O5
DOI: 10.1055/s-0031-1279837

Endoskopische Submukosadissektion – Update eigener Erfahrungen

A Ziachehabi 1, R Schöfl 1
  • 1Innere Medizin 4, Krankenhaus der Elisabethinen Linz

Seit Juni 2009 wurden an unserer Abteilung 10 ESDs durchgeführt. 9 im Magen, eine im Rektum. Um eine Transparenz unserer Daten bei dieser neuen Methode zu bieten, wollen wir unsere Erfahrungen hier präsentieren. Die Eingriffe wurden in Intubationsnarkose durchgeführt. Zur Präparation verwendeten wir Distanzkappen, Flexknife und IT2 Knife. Die Patienten blieben bis zum 5. postinterventionellen Tag stationär. Für 4 Wochen wurde eine PPI Therapie in doppelter Standarddosis verordnet. Alle Eingriffe wurden von einem speziell ausgebildeten Untersucher (>50 gesehene ESDs in Japan, Übung am Schweinemodell) durchgeführt. Kontrollendoskopien wurden nach 3 und 6 Monaten, danach jährlich durchgeführt.

Indikationen waren Magenfrühkarzinome (6), Magenadenome (2), ein submuköser Tumor (SMT), sowie ein Rektumadenom. Ziel war es die Läsionen en bloc zu entfernen. Sieben Läsionen konnten en bloc, eine in 3 Stücken reseziert werden, alle makroskopisch komplett. Ein 4cm SMT im Magenfundus stellte sich während der Präparation als von der Mukularis propria ausgehender GIST dar, sodass die endoskopische Resektion abgebrochen wurde und in einem Hybrideingriff als laparoskopische Fundusresektion beendet wurde. Eine Läsion konnte nur zur Hälfte mittels ESD entfernt werden, der Rest mittels Schlinge in mehreren Stücken. Diese präinterventionell als Adenom eingeschätze Läsion mit teilweiser Schlingenmukosektomie zeigte histologisch Karzinomanteile mit unsicherer Abtragung. Eine empfohlene Operation lehnte der Patient ab, in der 20 Monatskontrolle bestand kein Rezidivhinweis. Von den übrigen 5 Magenfrühkarzinomen wurden 3 kurativ entfernt. 2 zeigten eine Submukosainvasion bis SM2 bzw. SM3 und wurden operiert. Ein großflächiges Rektumadenom mit einem Maximaldurchmesser von 5cm konnte en bloc und R0 entfernt werden. Es kam zu keiner Perforation. Es gab 2 endoskopisch beherrschbare Nachblutungen am 1. postinterventionellen Tag ohne Transfusionsnotwendigkeit.

Conclusio: Auch in Europa ist die endoskopische Submukosadissektion mit einer hohen Rate an en bloc und R0 Resektionen nach entsprechender Ausbildung anwendbar.

Histologie

R

En Bloc

cm

Dauer

Procedere/Follow up

T1bsm1

R0

Ja

2cm

2,0h

15 Monate

T1am3

R0

Ja

2,5cm

1,5h

6 Monate

T1am2

R0

Ja

2,5cm

1,5h

6 Monate

Tx Rx

Rx

Nein

3cm

4,0h

OP abgelehnt, 20 Monate

Adenom

R0

Nein (3)

5cm

2,0h

3 Monate

Adenom

R0

Ja

3,5cm

4,0h

12 Monate

T1bsm2

R1

Ja

3cm

4,5h

OP

T1bsm3

R1

Ja

3cm

4,0h

OP

Rektumadenom

R0

Ja

5cm

3,0h

3 Monate

GIST

Abbruch da aus Muscularis propria

1,0h

HybridOP