Z Gastroenterol 2011; 49 - P19
DOI: 10.1055/s-0031-1279856

Bedeutung des von Willebrand Faktors (VWF) bei Leberzirrhose

A Maieron 1, M Brisner 2, L Stummer 3, A Ziachehabi 1, M Vockenhuber 5, G Schuster 4, R Schöfl 1
  • 1Innere Medizin 4, KH der Elisabethinen Linz
  • 2Akademie für Biomedizinische Analytik AKH Linz
  • 3Akademie für Biomedizinische Analytik LKH Steyr
  • 4Blutzentrale Österreichisches Rotes Kreuz Linz
  • 5Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, KH der Elisabethinen Linz

Die Leberbiopsie gilt als Goldstandard zur Diagnostik der Leberfibrose. Limitierend für dieses invasive Verfahren sind: Risiko, Akzeptanz und sampling error.

Nichtinvasive Fibrosemarker stellen eine Alternative dar. Neben bereits etablierten Tests ist eine große Zahl in klinischer Evaluation. Ein vielversprechender Marker scheint der von Willebrand Faktor zu sein.

Bei Patienten mit Leberzirrhose besteht, durch Endothelschädigung und Aktivierung der Cytokinkaskade, eine Erhöhung des vWF. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, eine Korrelation zwischen dem Stadium der Lebererkrankung und dem vWF herzustellen.

Von 10.01. bis 15.03.2011 wurde bei Patienten mit unterschiedlicher Ausprägung der Leberzirrhose der vWF bestimmt. Zudem wurde eine Kontrollgruppe (gesundes Kollektiv) von gesunden Thrombozytenspendern ausgewertet. Insgesamt wurden 74 Patienten (w30) und 62 gesunde Probanden getestet.

Die Ätiologien der Leberzirrhose waren Alkohol (50%), kryptogen (19%), NASH (12%), CHB (6%), PBC (4%), PSC (4%), Hämochromatose (3%), AIH (1%) und α-1-Antitrypsinmangel (1%).

Der vWF erlaubt die Identifikation von Patienten mit Leberzirrhose und könnte so die Notwendigkeit von Biopsien verringern. Zudem besteht eine Korrelation mit dem Zirrhosestadium, insbesondere mit dem Ausmaß der portalen Hypertension.

Somit könnte der vWF neben seinen diagnostischen Möglichkeiten möglicherweise auch als Prognosefaktor herangezogen werden.

Anzahl

Geschlecht

n

%

Alter (Jahre)

f (n)

f (%)

m (n)

m (%)

APRI

MELD

vWF-Ag %

gesundes Kollektiv

62

100

46

18

29

44

71

-

-

112

Zirrhose Gesamtkollektiv

74

100

63

30

41

44

59

1,2

8,9

298

Child A

38

51

64

16

42

22

58

0,9

7,9

287

Child B

26

35

61

10

38

16

62

1,4

9,7

289

Child C

10

14

63

4

40

6

60

2,5

17,3

550

Zirrhose kompensiert

49

66

63

20

41

29

59

1,0

8,2

287

Zirrhose dekompensiert

25

34

61

10

40

15

60

1,5

11,9

411

keine Ösophagusvarizen

39

53

63

17

44

22

56

1,0

9,3

288

Ösophagusvarizen

35

47

61

13

37

22

63

1,2

8,7

317