Z Gastroenterol 2011; 49 - P49
DOI: 10.1055/s-0031-1279886

Pseudoaneurysma der A. Hepatica als Folge einer akuten Pankreatitis: Fallbericht einer erfolgreichen Embolisation

A Wehinger 1, L Jitar 1, S Enayati 1, V Stöckl 1, B Rumer-Eybl 2, P Waldenberger 3, A Kirchgatterer 1
  • 1Innere Medizin V, Klinikum Wels-Grieskirchen
  • 2Radiologie III, Klinikum Wels-Grieskirchen
  • 3Interventionelle Radiologie, KH der Barmh. Schwestern, Linz

Einleitung: Blutungskomplikationen bei Pankreatitis sind selten (1), ausgelöst durch eine entzündungsbedingte Arrosion der A. lienalis (31%), gastroduodenalis (24%) oder pancreatico-duodenalis (21%). Sporadisch können A. hepatica und ihre Äste beteiligt sein (4%). Bis zu 40% dieser Blutungen verlaufen tödlich (1). Die Diagnosestellung erfolgt angiographisch (2,3).

Fallbericht: Ein 48-jähriger Patient wurde wegen Oberbauch-schmerzen, Erbrechen und Meläna hospitalisiert. Es wurde ein akuter Schub einer chronischen Pankreatitis diagnostiziert (Lipase 4729U/l, Leukozytose 27 G/l). Weiters bestand eine transfusionspflichtige mikrozytäre Anämie (Hämoglobin bei Aufnahme 9,3g/dl, dann Rückgang auf 7,5g/dl). Endoskopisch konnte keine Blutungsquelle verifiziert werden. CT-angio-graphisch zeigte sich ein aus der A. hepatica communis abgehendes aberrantes Gefäß mit aneurysmatischer Ausweitung im Pankreaskopf. Aufgrund einer Größenzunahme dieses Pseudoaneurysmas von 2,3 cm3 auf 5,6 cm3 innerhalb weniger Tage und der Rupturgefahr wurde die Indikation für eine Intervention gestellt. Durch eine Embolisation konnte eine komplette Okklusion und nachfolgend eine klinische Stabilisierung erreicht werden.

Diskussion: Ein Pseudoaneurysma ist eine seltene, aber bedrohliche Komplikation einer Pankreatitis, daran sollte bei Vorliegen einer Anämie gedacht werden. Eine angiographische Embolisation führt verglichen mit einer Operation zu einem signifikant besseren Outcome (1).

Literatur:

(1) Balachandra et al, Am J Surg 2005;

(2) Hsu et al, BMC Gastroenterology 2006;

(3) Beattie et al, Am J Surg 2003