Der Klinikarzt 2011; 40(04): 169
DOI: 10.1055/s-0031-1279922
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hochdosiertes Dobutamin Stress MRT (DSMR) – Entscheidung: invasiv vs. medikamentös?

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Publikationsdatum:
16. Mai 2011 (online)

 

Eine spezielle Form der Magnetresonanztomografie (MRT) erfasst präzise das Ausmaß und den Ort von Durchblutungsstörungen und liefert Herz-Spezialisten Hinweise, ob und wie weiter behandelt werden sollte. Ohne Eingriff in den Körper und ohne Röntgenstrahlen zeigt die "hochdosierte Dobutamin Stress MRT" (DSMR) zum Beispiel, ob die Therapie einer Gefäßverengung mittels Herzkatheter infrage kommt oder ob ein Medikament verwendet werden soll. Das ist das Ergebnis einer Studie vom Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) mit 1 575 herzkranken Patienten.

"Im medizinischen Alltag muss häufig die Entscheidung zur Durchführung einer Herzkatheter-Untersuchung bei Patienten mit bekannter oder vermuteter koronarer Herzerkrankung abgewägt werden. Der Stellenwert der DSMR bei der klinischen Entscheidungsfindung für oder gegen eine Herzkatheter-Untersuchung wurde bisher jedoch noch nicht hinreichend untersucht", begründet Prof. Eckart Fleck (DHZB) die Motive für die Studie.

Die Ergebnisse der Studie: Die DSMR ist als Routineverfahren mit hoher Erfolgsrate und einer relativ kurzen Untersuchungszeit von etwa 30 Minuten gut einsetzbar, so Prof. Fleck. Sie bewies sich als zuverlässiges Instrument zur Entscheidungsfindung hinsichtlich einer invasiven (Herzkatheter) versus medikamentösen Behandlungsstrategie.

Der positive Vorhersagewert der DSMR zur Erkennung von Gefäßverengungen (koronaren Stenosen) von über 50% ist hoch. Prof. Fleck: "Ein positiver DSMR-Befund, bei dem sich ein Durchblutungsdefekt zeigt, ist ein aussagekräftiger Prädiktor für künftige kardiale Ereignisse. Und aus einem negativen DSMR-Befund lässt sich ein niedriges Risiko für spätere kardiale Ereignisse ableiten. Nur wenige Patienten dieser Gruppe erlitten in den folgenden 2 Jahren eine Verschlechterung ihres Krankheitszustandes."

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).