Diabetes aktuell 2011; 9(04): 184
DOI: 10.1055/s-0031-1283073
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schwere Hypertonie – Mit Initialtherapie rasch zum Zielwert

Further Information

Publication History

Publication Date:
28 June 2011 (online)

 

Die Prävalenz der arteriellen Hypertonie ist in den Industrieländern seit den 1980er Jahren konstant hoch. Sie liegt bei 10–50 % der Gesamtbevölkerung, wobei die Häufigkeit mit dem Alter deutlich ansteigt. Über 20 % der Mitteleuropäer haben einen stark erhöhten systolischen Blutdruck von über 160 mmHg, bei den über 80-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 30 %. In Deutschland findet sich die höchste Prävalenz der Hypertonie in Europa.

Bei Patienten mit schwerer Hypertonie – definiert als systolischer Blutdruck ≥ 180 mmHg und diastolischer Blutdruck ≥ 110 mmHg – ist eine unverzügliche blutdrucksenkende Therapie indiziert. Da aber in der Regel eine adäquate Blutdrucksenkung bei schwerer Hypertonie durch eine antihypertensive Monotherapie nicht zu erzielen ist, raten die Leit-linien bereits initial zu einer zügigen Titration bzw. dem Beginn mit einer niedrig dosierten Kombinationstherapie.

In der aktuellen EFFECTIVE-Studie (EFFicacy and safEty of the Combination candesarTan cllexetil plus hydrochlorothiazide in subjects with seVEre hypertension), die Prof. Peter Baumgart, Münster, vorstellte, wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer zügigen Titration von Patienten mit schwerer Hypertonie auf eine Fixkombination von Candesartan 32 mg + Hydrochlorothiazid (HCT) 25 mg untersucht.

In die prospektive, multizentrische, offene Studie wurden 105 nicht vorbehandelte Patienten mit schwerer, unkontrollierter Hypertonie (systolisch 150–200 mmHg, diastolisch 110–120 mmHg), eingeschlossen. Bei den in die Studie aufgenommenen Patienten (60 Männer und 45 Frauen, mittleres Alter 52,5 Jahre, mittlerer Body-Mass-Index 30,4 kg/m2) waren keine kardiovaskulären Erkrankungen bekannt. Auch gab es keine Hinweise auf Endorganschäden. Die Patienten erhielten über 9 Wochen einmal täglich die Studienmedikation: In der ersten Woche wurde mit Candesartan 16 mg als Monotherapie begonnen, in den 2 Folgewochen wurde eine Kombinationstherapie mit 16 mg Candesartan und 12,5 mg HCT verabreicht, gefolgt von einer Fixkombination mit 32 mg Candesartan und 25 mg HCT in den 6 verbleibenden Wochen des Studienzeitraums. Weitere antihypertensiv wirksame Medikamente waren nicht erlaubt.