Frauenheilkunde up2date 2011; 5(5): 270-273
DOI: 10.1055/s-0031-1283722
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die IUI: heute noch zeitgemäß?

Authors

  • R. Gomez

  • C. Skala

  • M. Schorsch

  • R. Seufert

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Publication Date:
18 October 2011 (online)

Einleitung

Therapien der modernen Reproduktionsmedizin – wie beispielsweise die IVF und die ICSI – werden heute oft in hoch spezialisierten Kinderwunschzentren durchgeführt und bedürfen aufwendiger Voraussetzungen, was Labor und klinische Ausstattung angeht.

Dies gilt so für Verfahren der intrauterinen Insemination (IUI) von Spermien nicht, die deutlich niedrigere technische Anforderungen stellen und auch weiterhin von vielen niedergelassenen Frauenärzten durchgeführt werden können.

Hier stellt sich allerdings die Frage nach der richtigen Indikationsstellung, den eingesetzten Techniken, den gewählten ovariellen Stimulationsverfahren und den dann möglichen Erfolgen, die in der Summe doch deutlich niedriger sind als die sonst erreichbaren Schwangerschaftsraten in der Reproduktionsmedizin. Ebenfalls sollten entsprechende Informationen über die Grenzen und Kontraindikationen der intrauterinen Insemination vorliegen.

Geschichtlicher Hintergrund. Die intrauterine Insemination ist ein recht „altes“ Verfahren; es soll bereits 1770 durch John Hunter bei einem an Hypospadie leidenden Ehemann eingesetzt worden sein [1]. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Methode durch den Franzosen Girault und den Amerikaner J. Marion Sims kontinuierlich verbessert und bereits im Ansatz standardisiert. Durch die Verbesserungen und Einführung von Techniken der ovariellen Stimulation, die aus dem Fortschritten der In-vitro-Fertilisation resultierten, hat auch die intrauterine Insemination deutlich profitiert und stellt heute ein recht gut etabliertes Verfahren dar, dessen Aufwand allerdings nicht unterschätzt werden darf.