Frauenheilkunde up2date 2012; 6(2): 73-95
DOI: 10.1055/s-0031-1283999
Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operative Therapiestrategien bei der Frau mit Mammakarzinom

Authors

  • M. P. Lux

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • C. C. Hack

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • M. R. Bani

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • S. M. Jud

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • P. Kern

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • M. Friedrich

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • S. Krämer

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • M. W. Beckmann

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • M. Rezai

    1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen
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Publication History

Publication Date:
24 April 2012 (online)

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Kernaussagen

Die operative Therapie der Frau mit einem Mammakarzinom wies in den letzten Jahren bzgl. Planung und Techniken deutliche Innovationen auf. Weitere Fortschritte sind zu erwarten durch verbesserte Mammografiefrüherkennung, zielgerichtete Therapien, leitlinienbasiertes Vorgehen, Behandlung in Brustkrebszentren und die weitere Identifikation wichtiger Marker. Neben dem verlängerten Überleben steht die Lebensqualität der Frau im Zentrum der onkologischen Behandlung, wozu auch ein ästhetisch ansprechendes operatives Ergebnis gehört.

Präoperativ wichtige Schritte umfassen die klinische Untersuchung von Brust und Axilla inkl. Sonografie sowie eine aktuelle Mammografie, Gewebebiopsie mit histologischer Aufarbeitung und in fortgeschrittener Situation ein Staging. Nur wenn alle Befunde endgültig vorliegen, kann das Gesamtkonzept inklusive operativer Therapie festgelegt werden.

Operativ stehen die Mastektomie und die brusterhaltende Therapie (BET) zur Verfügung – je nach Erkrankungstyp und individueller Indikation. Die Indikation bzw. Kontraindikation für eine BET sollte interdisziplinär in der Tumorkonferenz diskutiert werden. So ist die BET bspw. relativ kontraindiziert nach neoadjuvanter Therapie beim ursprünglichen Mammakarzinom cT4a-c.

Erste Priorität nach Mastektomie hat die implantatgestützte Rekonstruktion der Brust. Des Weiteren kommen zunehmend im Rahmen der „Targeted Breast Surgery“ titanisierte Netze oder azelluläre Matrixmaterialien zum Einsatz. Eine besondere Situation zur Brustrekonstruktion ergibt sich bei familiärer Belastung und erfolgter prophylaktischer Mastektomie. Hier sind durch Skin-sparing-Mastektomie und anschließende Verfahren ästhetisch ansprechende Ergebnisse möglich.