Suchttherapie 2011; 12 - S20_2
DOI: 10.1055/s-0031-1284568

„Wegschauen ist keine Lösung“. Evaluation kommunaler Prävention des Substanzkonsums und der Folgen

D Piontek 1, L Kraus 1, TV Hannemann 1
  • 1IFT Institut für Therapieforschung, München

Hintergrund: Seit dem Jahr 2001 wird im Landkreis Karlsruhe mit der Initiative „Wegschauen ist keine Lösung“ ein Projekt zur kommunalen Suchtprävention durchgeführt. Im Rahmen der Initiative wird eine Vielzahl verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen realisiert, die sich an Jugendliche, Erziehungsberechtigte und andere Erwachsene richten. Ziel: Ziel der Studie ist es, die Implementierung einzelner Interventionsbausteine auf kommunaler Ebene zu überprüfen und die Effektivität der Maßnahmen im Hinblick auf den Substanzkonsum und substanzbezogene negative Konsequenzen bei Jugendlichen zu untersuchen. Methodik: Im Rahmen eines retrospektiven Studiendesigns wird die Interventionsgruppe (Kommunen, in denen die Intervention durchgeführt wird) mit einer Kontrollgruppe (Kommunen, in denen die Intervention nicht durchgeführt wird) sowie einer externen Vergleichsgruppe (Kommunen eines anderen Landkreises) verglichen. Zentrale Ergebnisvariablen sind der Konsum legaler und illegaler Substanzen, negative Konsequenzen des Konsums sowie kognitive Variablen in Bezug auf den Substanzkonsum. Die Datenerhebung schließt eine repräsentative Befragung von Schüler/innen, eine Befragung von Eltern, Interviews mit Schlüsselpersonen, eine Inventarisierung der Intervention sowie eine Auswertung offizieller Statistiken ein. Ergebnisse: Es werden Daten zur Umsetzung der Intervention in einzelnen Kommunen sowie zur Inanspruchnahme der Angebote durch Jugendliche und Erwachsene vorgestellt. Darüber hinaus werden erste Ergebnisse zur Effektivität der Präventionsmaßnahme auf Grundlage der durchgeführten Befragungen in unterschiedlichen Zielgruppen präsentiert.