Suchttherapie 2011; 12 - S25_4
DOI: 10.1055/s-0031-1284590

Wo steht Deutschland in der Tabakprävention?

M Pötschke-Langer 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ), Heidelberg

In Deutschland ist es im letzten Jahrzehnt gelungen, den Tabakkonsum spürbar zu beeinflussen. Der Rückgang der Raucheranteile in der Erwachenenbevölkerung und insbesondere bei Jugendlichen (von 28% im Jahr 2001 auf 13% im Jahr 2010) macht den verstärkten Trend zum Nichtrauchen deutlich, Auch die Passivrauchbelastung am Arbeitsplatz, in der Freizeit und zu Hause ist rückläufig. Dennoch bleibt viel zu tun, denn die Erfolge müssen gesichert und weiter ausgebaut werden. Auch hat sich Deutschland als Vertragspartner der WHO Framework Convention on Tobacco Control 2003 verpflichtet, die darin enthaltenen Handlungsempfehlungen für die Tabakprävention umzusetzen. Viele Maßnahmen einer wirksamen Tabakprävention fehlen oder werden nur begrenzt durchgeführt. Ein jüngst vorgenommenes Ranking aller europäischen Länder zu erfolgreichen Maßnahmen in der Tabakprävention verweist Deutschland auf einen der hintersten Pätze, auf Platz 26 von 30 Plätzen während das Vereinigte Königreich, Irland und Norwegen die vordersten Plätze einnehmen. Im Vortrag werden die bestehende Defizite in der Tabakprävention benannt sowie die Gründe hierfür exploriert und eine Agenda für eine erfolgreiche zukünftige Tabakpräventionspolitik für Deutschland auf der Basis der internationalen Verpflichtungen Deutschlands vorgestellt.