Z Gastroenterol 2011; 49 - P047
DOI: 10.1055/s-0031-1285319

Endoskopische Resektion großer Rektumadenome >30mm Größe: Machbarkeit und Risiken

S De Filippo 1, AK Maier 1, S Meinzer 1, C Vetter 1, J Kunz 1, D Brenke 1, B Köhrer 1, A Lutterer 1, L Goßner 1
  • 1Städtisches Klinikum Karlsruhe, Medizinische Klinik II, Karlsruhe, Germany

Einleitung: Während die endoskopische Resektion kleiner Rektumadenome unbestritten ist, liegen bezüglich sogenannter „giant adenoma„ oder LSTs (laterally spreading tumors) nur unzureichende Daten vor.

Methode: In der Zeit von 2005 bis 2010 wurden bei insgesamt 2407 Polypektomien in unserer Klinik insgesamt über 100 Rektumadenome mit einer Größe über 10mm endoskopisch reseziert. Wir beschränken uns in dieser Auswertung auf Adenome >30mm und analysierten diese hinsichtlich Outcome, technischer Erfolgs- bzw. Komplikationsrate und Histologie.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 40 Patienten (Alter im Durchschnitt 73,3 Jahre, 62,5% Männer, 37,5% Frauen) mit Läsionen über 30mm Größe eingeschlossen (Durchschnittsgröße 47mm). In allen Fällen wurde die endoskopische Mukosaresektion (peace meal Technik, monofile Schlinge) durchgeführt. Eine additive APC – Therapie war nicht notwendig. In 51% der Fälle lagen tubuläre Adenome vor, hiervon 9% mit einer hochgradigen intraepithelialen Neoplasie. In 18,8% zeigte sich histologisch bereits ein mukosales Rektumkarzinom. Mit einer Ausnahme betrug die Größe in allen diesen Fällen über 40mm. Insgesamt kam es in 12,5% zu relevanten Blutungskomplikationen. Perforationen traten nicht auf. Lokalrezidive (57,4%) konnten stets endoskopisch therapiert werden.

Diskussion: Rektumadenome mit einer Größe über 30mm können endoskopisch erfolgreich reseziert werden. Allerdings muss hierzu eine im Vergleich zur Polypektomie kleiner Adenome erhöhte Komplikationsrate in Kauf genommen werden. Die Häufigkeit lokaler Rezidive hängt v.a. von der initialen Größe, Lage und Histologie ab. Ggf. können wiederholte Interventionen notwendig werden. Zu bedenken bleibt, dass in bis zu 20% solch großer Läsionen bereits eine maligne Entartung vorliegen kann. In diesen Fällen ist (bei einer high-risk-Situation) selbstverständlich eine chirurgische Weiterbehandlung indiziert.