Z Gastroenterol 2011; 49 - P317
DOI: 10.1055/s-0031-1285588

Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) Elastometrie des Darms bei Patienten mit Morbus Crohn

RS Görtz 1, MF Neurath 1, D Strobel 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany

Einleitung: ARFI (Acoustic Radiation Force Impulse) ist ein innovatives Ultraschall-Verfahren, mit dem sich Gewebeelastizität quantifizieren lässt.

Ziele: Ziel der prospektiven Pilot-Studie war, die Elastizitätswerte von Darm bei Patienten mit Morbus Crohn zu bestimmen.

Methodik: Bei Patienten mit Morbus Crohn, die zu einer einer hochfrequenten Darmsonografie kamen, wurden die Darmwanddicke, der HBI Aktivitätsindex (Harvey-Bradshaw-Index) und die Darmwanddurchblutung semiquantitativ (Limberg-Score 0–4) bestimmt. Zusätzlich wurde an Darmsegmenten eine ARFI Elastometrie (m/s) mit dem Schallkopf 9L4 durchgeführt. Das ARFI-Messfenster (6×5mm) wurde dabei auf die Darmwand zentriert. Der Pearson'sche Korrelationskoeffizient wurde berechnet.

Ergebnis: 21 Patienten (13 Frauen, 8Männer) mit 34 Messorten wurden untersucht. Die mittleren Werte lagen für den HBI bei 7,2±8,3 Punkten, den Limberg-Score bei 2,1±1,4 und die Darmwanddicke bei 4,8±1,9mm. Die ARFI-Werte ergaben im sonographisch normalen Magen 1,87±1,05m/s (n=3) und Sigma 1,61±0,24m/s (n=4), in einer Ileitis (neo)terminalis 2,88±0,96m/s (n=17) sowie in einer Sigmoiditis 2,36±0,95m/s (n=10). Die ARFI-Messwerte zeigten eine positive Korrelation mit dem Limberg-Score (r=0,33, p=0,41) und der Wanddicke (r=0,48, p=0,003), jedoch nicht mit dem HBI-Aktivitätsindex (r=0,02, p=0,93).

Schlussfolgerung: Die ARFI-Elastometrie von entzündlicher Darmwand ergibt höhere Werte als die von normal geschichteter Darmwand. Sie korreliert mit der Durchblutung und der Dicke der Darmwand, jedoch nicht mit der Krankheitsaktivität. Inwieweit weitere Faktoren wie z.B. chronische, fibrotische Veränderungen der Darmwand die Elastometrie beeinflussen, muss weiter untersucht werden.