Z Gastroenterol 2011; 49 - P468
DOI: 10.1055/s-0031-1285739

KRAS Mutation (MT) beim nicht kleinzelligem Bronchialcarcinom (NSCLC) im Vergleich zum kolorektalen Karzinom (CRC): Bedeutung für die Cetuximab Therapie

PP Grimminger 1, J Brabender 1, K Danenberg 2, PV Danenberg 3, PC Mack 4, DR Gandara 4, AH Hölscher 1, D Vallböhmer 1
  • 1Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Germany
  • 2Response Genetics Inc., Los Angeles, United States
  • 3University of Southern California, Institut für Biochemie und Molekularbiologie, Los Angeles, United States
  • 4University of California, Davis Cancer Center, Sacramento, United States

Einleitung: KRAS MTs sind mit unterschiedlichen biologischen Funktionen in Verbindung gebracht worden, welche sowohl prognostische als auch prädiktive Bedeutung beim NSCLC und CRC haben. Beim CRC profitieren vor allem Patienten, die keine KRAS MT aufweisen, von einer Cetuximab-basierten Therapie. Während frühere Studien einen ähnlichen Effekt für KRAS MT beim NSCLC vermuteten, konnten neuere Studien keinen prädiktiven Wert für KRAS MTs in der Cetuximab-basierten Therapie des NSCLC nachweisen. Die durch Tabakkarzinogene induzierte Tumorentstehung beim NSCLC kann im Vergleich zum CRC möglicherweise zu Unterschieden im KRAS MT Genotyp führen, welches die unterschiedliche Wirkung von Cetuximab erklären könnte.

Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, das KRAS Mutationsmuster beim NSCLC und CRC unter Verwendung einer großen Tumordatenbank zu evaluieren.

Methodik: In die Studie wurden 2603 Patienten (838 CRC und 1765 NSCLC) inkludiert, in deren Tumorproben zwischen 2008 und 2010 das Vorliegen einer KRAS Mutation beschrieben werden konnte. Aktuell wurden die Formalin-fixierten Tumorproben mittels PCR bzw. direkter Sequenzierung nachuntersucht und 7 verschiedenen Basensubstitutionen in KRAS analysiert.

Ergebnisse: KRAS Mutationen zeigten sich in signifikant unterschiedlicher Frequenz in NSCLC und CRC (25% vs. 39%; p<0,001) Auch Tabak-assoziierte G>T Transversionen (72,7% vs. 27,3%; p<0,001) und das Verhältnis von Transversionen zu Transitionen (3,49% vs. 0,77%; p<0,001) waren in NSCLC und CRC signifikant unterschiedlich.

Schlussfolgerung: Signifikant unterschiedliche KRAS Mutationsmuster in NSCLC und CRC spielen eine mögliche Rolle für die unterschiedliche Wirkung einer Cetuximab-basierten Therapie in diesen Tumorentitäten