Dialyse aktuell 2011; 15(6): 324
DOI: 10.1055/s-0031-1286006
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hygienerisiken bei der Dialyse

Andreas Schwarzkopf
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Publication Date:
22 August 2011 (online)

Hygiene ist plötzlich so spannend wie jahrelang nicht mehr. Und das nicht nur wegen der zahlreichen multiresistenten Erreger, die sich unverändert im Land ausbreiten. Hygieneskandale haben die Politik mobil gemacht. Die Ænderungen des Infektionsschutzgesetzes werden nach sich ziehen, dass alle Bundesländer (7 haben schon gehandelt) eine neue Hygieneverordnung erlassen werden.

Diese Hygieneverordnungen werden unterschiedlich ausfallen. Die bayerische Hygieneverordnung, zum 01.01.2011 in Kraft getreten, erwähnt Dialyseeinrichtungen ausdrücklich und nimmt sie in die Pflicht, was das Hygienemanagement angeht. In Baden-Württemberg beispielsweise hat man sich dagegen vorerst auf die Krankenhäuser beschränkt.

Ein Strohfeuer? Sicherlich nicht. Bei einer immer älter werdenden Bevölkerung mit entsprechend längerer Lebensdauer auch bei schweren Erkrankungen wird Hygiene ein Dauerbrenner werden. Dabei wird man sich durchaus immer mehr zeitgemäßen und auch die Psyche der Patienten berücksichtigenden Verfahren bedienen müssen.

In dieser Ausgabe der Dialyse aktuell gibt es Beispiele dafür: Die aktuellen Rechtsgrundlagen arbeitet Dr. Ines Otto-Karg, Kist, bezogen auf ein Dialysezentrum übersichtlich auf. Die funktionelle Isolierung bei ungebetenen mikrobiellen Gästen stelle ich mit einem Fallbeispiel dar. In immer mehr Dialysezentren werden Wundbehandlungen durchgeführt, in diesem Heft gibt es von Dipl.-Biochem. Claudia Schwarzkopf, Aura an der Saale, etwas Know-how aus hygienisch-mikrobiologischer Sicht dazu. Ich wünsche Ihnen eine erfreuliche und lehrreiche Lektüre.