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DOI: 10.1055/s-0031-1286444
Korrelation von Recurrence Score, uPA/PAI-1 und Tumorbiologie bei der adjuvanten Therapieentscheidung des primären Mammacarcinoms: Interimsanalyse der Plan-B Studie der WSG
Fragestellung:
Die WSG Plan-B Studie vergleicht den Standard EC-Doc mit einem anthracyclinfreien taxanhaltigen Schema (TC) bei Patientinnen mit HER2 negativem Mammacarcinom (MC). Plan-B integriert erstmals den 21-Gen Recurrence Score (RS) Oncotype DX neben Grading, molekularem Subtyp, Ki-67 und uPA/PAI-1 zur entscheidenden Risikostratifizierung bei hormonrezeptorpositivem MC mit bis zu 3 positiven Lymphknoten. Plan-B untersucht die Anwendung des RS im klinischen Alltag und den Nutzen von Gen- bzw. proteinbasierter sowie histopathologischer Risikoevaluation zur Vermeidung von Übertherapien.
Methode:
Patientinnen (n=2448; Mai 2011: 2961 Pat. registriert, 2236 Pat. Randomisiert) mit primärem high-risk MC (nodalpositiv oder Tumorgröße >2cm, Grading 2–3, <35 Jahre, erhöhtes uPA/PAI-1 oder rezeptornegativ bei N0) werden randomisiert. Bei niedrigem RS (<11) erhalten Patientinnen mit bis zu drei positiven Lymphknoten keine Chemotherapie. Grading, Ki-67 und molekularer Subtyp werden in der Zentralpathologie bestimmt. Primäres Studienziel ist das ereignisfreie Überleben (EFS). Sekundäre Studienziele sind Gesamtüberleben (OS), Toxizität, Lebensqualität und Kostenanalyse sowie die translationale Forschung.
Ergebnisse:
Wir präsentieren die Ergebnisse der Interimsanalyse bzgl. Baselinecharakteristika, Toxizitätsprofile und der vorliegenden Werte für zentrale Histopathologie, RS und uPA/PAI 1. Signifikant sind die Korrelationen für RS und PAI-1, Ki-67 und Grading. Bei hoher Korrelation der etablierten prognostischen Parameter, uPA/PAI-1 und RS im Hochrisikobereich zeigt sich gleichzeitig eine nur mäßige Konkordanz bei niedrigem/intermediären RS-Ergebnis.
Schlussfolgerung:
Die Plan-B Studie beantwortet die Frage zum Stellenwert der anthrazyklinfreien adjuvanten Chemotherapie bei HER2-negativem MC und untersucht darüber hinaus prospektiv den RS als Therapieentscheidungsfaktor bei Patientinnen mit 0–3 Lymphknoten. Ein hoher RS korreliert mit erhöhtem uPA/PAI-1, G3 und Luminal-B-Subtyp. Die gleichmäßig gute Rekrutierungsrate und die hohe Akzeptanz der molekularen Risikostratifizierung im klinischen Alltag verdeutlichen die gute Durchführbarkeit dieses Multigen-Tests in der klinischen Routine. Die klinische Wertigkeit der unterschiedlichen Kriterien zur Risikoevaluation in der adjuvanten Therapie ergibt sich aus der weiteren Nachbeobachtung im Rahmen der Plan-B Studie.