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DOI: 10.1055/s-0031-1286449
Stellenwert von GPR30 als Biomarker beim triple-negativen Mammakarzinom
Fragestellung:
Ist der Östrogenrezeptor „G-Protein Coupled Receptor 30„ (GPR30) ein geeigneter Biomarker mit prognostischem und prädiktivem Impact für Patientinnen mit einem triple-negativen Mammakarzinom?
Methode:
Quantitative Immunhistochemie und Immunfluoreszenz an Tissue Micro Arrays (TMA) von triple-negativem Mammakarzinomgewebe; FACS, konfokale Laserscan Mikroskopie, virtuelle Mikroskopie; Datenerhebung und follow-up; statistische Auswertung und Korrelation Immunhistochemie mit klinischem Outcome.
Ergebnisse:
Färbeergebnisse (Scoring durch Pathologen bzw. automatische Bildanalyse) mit verschiedenen Antikörpern gegen GPR30 in einem Kollektiv von ca. 150 triple-negativen Mammakarzinomgewebe-Präparaten (TMA) liegen vor mit dazugehörigen klinischen/histomorphologischen Daten und Nachsorgedaten (follow-up). Die statistischen Analysen bzgl. der prognostischen und prädiktiven Wertigkeit von GPR30-Proteinexpression werden zur Zeit vervollständigt.
Schlussfolgerung:
Aufgrund des Fehlens geeigneter therapeutischer Zielstrukturen beim triple-negativen Mammakarzinom (Abwesenheit von HER2, ER und PR) bleibt im Falle von Chemoresistenz oder Rezidivbildung die Standardchemotherapie häufig die einzige Therapieoption. Aus diesen Gründen ist das Auffinden neuer Biomarker für die Vorhersage des Krankheitsverlaufes, sowie die Entdeckung neuer Zielstrukturen für die Entwicklung neuer Therapiestrategien für den triple-negativen Brustkrebs-Subtyp von besonderer klinisch-therapeutischer Bedeutung. Die Prävalenz beträgt 15–20% aller Mammakarzinomfälle, und es ist mit einer äußerst schlechten Prognose assoziiert. Kennzeichen sind hohe Frührezidivraten, vermehrte cerebrale und viszerale Metastasierung, sowie geringere Überlebenszeiten. GPR30 induziert nach Östrogenbindung die Modulation nicht-genomischer intrazellulärer Pathways (MAPK's; PI3K) und hat damit einen stimulierenden Einfluss auf die Zellzyklusprogression. Unsere Daten weisen darauf hin, dass GPR30 beim triple-negativen Mammakarzinom exprimiert ist und sich damit als ein neuer Zielort der selektiven Tumortherapie anbietet, besonders vor dem Hintergrund der Existenz selektiver GPR30-Agonisten. Weiterführende klinische Studien werden erforderlich sein um den Stellenwert dieses Biomarkers hinsichtlich einer zielgerichteten Therapie des triple-negativen Brustkrebssubtyp zu ermitteln.