Hintergrund: Die Peritonealkarzinose (PC) stellt ein fortgeschrittenes Tumorstadium dar, das bei
15–30% alle gastrointestinalen Tumoren auftritt. Abgesehen von einer limitierten Prognose
ist die PC vor allem mit der klinischen Problematik der intestinalen Obstruktionen
und der Aszites verbunden, die die Lebensqualität einschränken.
Ziel der Studie ist eine prospektive Analyse des Verlaufs bei Patienten nach Catumaxomabtherapie
(CATU), HIPEC oder systemischer Chemotherapie (CT).
Methoden: Zwischen 2006 und 2010 wurden 164 Patienten mit Peritonealkarzinose bei gastrointestinalen
Tumoren eingeschlossen. 63 Patienten wurden mit systemischer Chemotherapie 54 mit
chirurgischer Cytoreduktion + HIPEC und 45 mit Catumaxomab behandelt. Es erfolgte
eine prospektive Datenerfassung und Analyse bezüglich intestinaler Funktion und Obstruktion,
Aszites und schwerwiegender Nebenwirkungen sowie des Überlebens.
Ergebnisse: Schwerwiegende Nebenwirkungen traten bei 12,5% (HIPEC), 9,1% (CATU) und 5,7% (CT)
auf. Intestinale Obstruktionen waren nach HIPEC (14,4%) und nach CATU (22,7%) signifikant
niedriger als mit CT (42,9%, p=0,04). Aszitis wurde nach CT bei 21%, nach HIPEC bei
9,4% und bei 0% der Patienten nach CATU beobachtet (p=0,02). Die Rate an Operationen
nach Therapie war nach CT mit 39% deutlich höher im Vergleich zur HIPEC (3,1%) und
CATU (18,1%). Sowohl in der HIPEC (20,1 Monate; p=0,02) als auch in der CATU-Gruppe
(15,2 Monate; p=0,02) zeigte sich ein gesamt verlängertes Überleben im Vergleich zur
Chemotherapie (7,0 Monate).
Schlussfolgerungen: Die HIPEC Therapie führte bei geeigneten Patienten zu einer Verlängerung des gesamten
Überlebens und Verbesserung der Lebensqualität. Die Catumaxomabtherapie ist eine neue
Therapieoption, die mit einem deutlichen Benefit verbunden ist und auch bei nicht-resektabler
Peritonealkarzinose eingesetzt werden kann. Je nach Ausmaß der Peritonealkarzinose
und klinischer Gesamtsituation können Patienten mit PC von beiden Verfahren erheblich
profitieren.