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DOI: 10.1055/s-0031-1293228
Unauffälliger Pränatalschall -- und trotzdem ein Herzfehler
Einleitung: Angeborene Herzfehler treten bei etwa ein Prozent aller Lebendgeburten auf. In den meisten Fällen ist die Ursache unbekannt. Virusinfektionen oder genetische Veränderungen kommen als Ursache in Frage. In seltenen Fällen können sich auch noch spät in der Schwangerschaft Klappenstenosen entwickeln
Methodik: Fallbericht: Wir berichten übe ein Reifgeborenes der 40+0 SSW, GG 3070g, KU 35 cm, Länge 50 cm (10.–25./25.–50./25.–50).Die Mutter ist eine 30 jährige 3G 2P. Die Schwangerschaftsanamnese war unauffällig. In der 22 SSW hatte das Kind einen unauffälligen pränatalen Organschall. Am 3. Lebenstag fiel das Neugeborene durch eine Tachypnoe und ein livides Hautkolorit auf. Eine Infektion konnte ausgeschlossen werden, allerdings zeigte sich eine metabolische Laktat-Azidose. Die Leistenpulse waren nicht eindeutig tastbar. In der Echokardiographie sahen wir dann eine kritische Aortenstenose mit einer tubulären Aortenbogenhypoplasie, sowie eine globale linksventrikuläre Dysfunktion. Das Kind wurde mit Prostaglandin-Infusion (60ng/kg/min) ins Deutsche Herzzentrum Berlin verlegt und erhielt dort eine Ballondilatation, ein Pulmonalisbanding, sowie eine Stentanalage im Ductus arteriosus.
Diskussion: Die Pränataldiagnostik in der 22 SSW kann – in spezialisierten Zentren durchgeführt – zuverlässig alle pathologischen Organveränderungen erkennen. Allerdings kann es durch Inflammationsreaktionen, wie z.B. bei Virusinfektionen auch im späteren Verlauf der Schwangerschaft zu Veränderungen im fetalen Kreislaufsystem und zur Entwicklung von Klappenstenosen kommen. Nach Ausschluss einer Infektion muss beim tachypnoeischen Kind auch ohne Herzgeräusch eine Echokardiographie durchgeführt werden.
Aortenklappenstenose - Organschall - Pränataldiagnsotik - Vitium cordis