Der Klinikarzt 2011; 40(10): 446-452
DOI: 10.1055/s-0031-1295708
Schwerpunkt
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Nierenerkrankungen – Zeitgemäße Diagnostik

Renal diseases – appropriate diagnostic

Authors

  • Anita Hansen

    1   Klinik für Nephrologie am Universitätsklinikum Düsseldorf
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Publication Date:
03 November 2011 (online)

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Schätzungen zu Folge leiden ca. 10 % der Bevölkerung an einer Nierenerkrankung. Bezogen auf Deutschland wären dies ca. 8,1 Millionen Patienten. Häufig bleiben Nierenerkrankungen lange Zeit unerkannt, da der Verlauf initial asymptomatisch sein kann und weil häufig Symptome oder spezielle Laborwertveränderungen nicht primär mit der Niere assoziiert werden. Insbesondere bei Systemerkrankungen wird eine Nierenbeteiligung häufig erst verspätet diagnostiziert, oder erste Anzeichen hierfür werden unterschätzt. Wann muss man von einer Nierenerkrankung ausgehen? Ist ein älterer Patient mit einer reduzierten glomerulären Filtrationsrate ohne begleitende Proteinurie nierenkrank? Muss eine Mikrohämaturie immer nephrologisch abgeklärt werden? Hat ein Patient mit einer leichten Einschränkung der Nierenfunktion mit begleitender Albuminurie ein ernstzunehmendes kardiovaskuläres Risiko? Und vor allem: Wie erkennen wir Nierenerkrankungen frühzeitig, um eine Progression zu verlangsamen oder sogar zu verhindern?

Bei welchen Symptomen oder klinischen Auffälligkeiten sollte differentialdiagnostisch eine Nierenerkrankung abgeklärt und sollten weiterführende diagnostische Schritte eingeleitet werden?

Renal diseases should be considered more frequently to initiate an appropriate diagnostic and therapy at an early stage of disease and to prevent progression of renal failure. This article gives an overview of the most important symptoms and systemic diseases, which are often associated with renal diseases, and the necessary diagnostic regimes for evaluation.