Pneumologie 2011; 65 - A15
DOI: 10.1055/s-0031-1296106

Repetitive Lungenfunktionsmessung im Modell der Bleomycin-induzierten Lungenfibrose bei Mäusen

C Ehlebracht 1, OV Amarie 1, C Prechtl 1, A Bohla 1, O Eickelberg 1, 2, AÖ Yildirim 1
  • 1Comprehensive Pneumology Center, Institute of Lung Biology and Disease
  • 2Institute of Experimental Pneumology, Klinikum der Universität München, Helmholtz Zentrum München

Einleitung: Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung aus der Familie der insterstitiellen Lungenerkrankungen. Obwohl es zahlreiche Ansätze zur Erklärung der Pathomechanismen gibt, die der IPF zugrunde liegen, ist es bis jetzt weder gelungen die Hintergründe der IPF hinreichend zu beleuchten, noch gibt es kausale Therapiemöglichkeiten.

Das Modell der Bleomycin-induzierten Lungenfibrose bei Mäusen, findet inzwischen weitreichend Verwendung, um den Pathomechanismen der Lungenibrose auf die Spur zu kommen, sowie therapeutische Ansätze zu verfolgen.

Allerdings scheint die Entwicklung einer Fibrose nach Bleomycin-Applikation von Maus zu Maus unterschiedlich zu sein. Unser Ziel war es daher, anhand repetitiver Lungenfunktionsmessung, den zeitlichen Verlauf der Lungenfibrose zu beobachten.

Methoden: In unserem Modell verwendeten wir C57/BL6Mäuse. Die Bleomycin-Applikation erfolgte via Microspray-Technik.

Weitere Methoden

  • Repetitive Lungenfunktionsmessung mittels FlexiVent System an den Tagen 0, 7, 14, 21, 28 und 56.

  • BAL-Analyse

  • Histologische Gewebe-Untersuchungen (HE Färbung und Masson-Trichome Färbung),

  • Q-PCR und Western Blot

  • Quantitative Kollagenbestimmung (newCAST System)

Ergebnisse: Sowohl bei der repetitiven Lungenfunktionsmessung, als auch in der parallelen, histologischen Vergleichsgruppe zeigte sich eine Verschlechterung der Lungenfunktionsdaten (herabgesetzte Compliance, erhöhte Elastance, erhöhte Resistance) mit histologischem Korrelat. Ab Tag 28 normalisieren sich die Parameter in der Bleomycin-behandelten Gruppe. Dieser Effekt der Reversibilität ist bereits in einigen Veröffentlichungen vorbeschrieben.

Von diesen bekannten Ergebnissen abgesehen, detektierten wir ferner an den Tagen 14, 21 und 28, anhand von Lungenfunktionsparametern einige offensichtliche Non-Responder und stellten bei diesen Tieren im Vergleich zu den Respondern signifikante Unterschiede u.a. der Lymphozytenzahlen in der BAL (nicht aber der Makrophagenzahlen) und dem Anteil des Kollagens in den Lungen fest.

Diskussion: Die Entdeckung offensichtlicher Non-Responder im Bleomycin-Modell hat beträchtliche Konsequenzen für die Bewertung aller Ergebnisse aus Versuchen dieses Modells und insbesondere für die Bewertung möglicher Therapeutika.

Die Lungenfunktionsmessung ist eine sinnvolle Technik sowohl zur Detektierung von Non-Respondern als auch zum Monitoring pathologischer Veränderungen in der Lunge.