Diabetes aktuell 2011; 9(7): 287
DOI: 10.1055/s-0031-1298789
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Prävention – frühzeitig und nachhaltig verändern, ist das Ziel!

Antje Bergmann
,
Peter Schwarz
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Publication Date:
05 December 2011 (online)

In der neuen Ausgabe von ”Diabetes aktuell“ kurz vor der opulenten und ernährungsphysiologisch nicht immer unbedenklichen Weihnachtszeit haben wir bewusst auf die Themen Prävention, Lebensstilintervention und Ernährung gesetzt.

Der Bogen wird von präventiven Maßnahmen im Kindesalter hin zum neu entwickelten Curriculum für Präventionsmanager gespannt, von der Ernährungsphysiologie bis hin zu den diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bei einer schon vorhandenen Fettstoffwechselstörung im Erwachsenenalter.

Die Arbeitsgruppe ”Prävention im Kindes- und Jugendalter“ um Jana Markert von der Universität Leipzig beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit metabolischen Veränderungen im Kindesalter, mit Prävention von Adipositas und Lebensstilinterventionen. Gerade weil sich die Prävalenz von Adipositas und Übergewicht im Vor- und Grundschulalter auf einem sehr hohen Niveau befindet, sollten alle Interventionen möglichst früh beginnen und nachhaltig wirken.

Hierbei ist es ebenfalls wichtig, neben präventiven Maßnahmen auch schon vorhandene Begleiterkrankungen möglichst frühzeitig zu diagnostizieren und gegebenenfalls zu behandeln. Dazu haben die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) der Deutschen Adipositasgesellschaft (DAG) und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft aktuelle Leitlinien erstellt, welche im Artikel vorgestellt werden.

Präventive Maßnahmen, Ernährungsberatungen, Anleitung zur Lebensstilintervention werden in neuen Chronic-Care-Management-Programmen nicht nur von Ärzten propagiert, sondern mit ausgebildeten Präventionsmanagern strategisch angegangen und die Ergebnisse solcher Programme werden wissenschaftlich begleitet. Hierbei ist die Arbeitsgruppe um Peter und Jaqueline Schwarz des Tumaini-Institutes in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Dresden weltweit federführend und hat eine einmalige Expertise. Wie im Einzelnen das Schulungsprogramm dieser Präventionsmanager ausgestaltet ist, welche Aufgaben diese im Diabetesteam übernehmen und welche Erfolge diese Programme haben, und wie Sie selbst oder Ihre Mitarbeiter Präventionsmanager werden können, wird im Artikel beschrieben.

Aktuelle Entwicklungen und Trends auf dem Gebiet der Ernährung, Fragen nach einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und nach dem Nutzen speziell technologisch und lebensmittelchemisch hergestellter Nahrungsmittel (wie z. B. mit probiotischen Kulturen angereicherte Milchprodukte, mit Vitaminen substituierte Getränke u. ä.) sind für eine gesunde Lebensführung von hohem Interesse.

Natürlich ist es wichtig, den Konsum von Fetten und Zucker zu reduzieren und den Anteil von Obst und Gemüse zu erhöhen. Wichtig, dies beschreibt Gesine Weser von der Uniklinik Dresden, in einer gesunden Ernährung sind Ausgewogenheit und Vielfalt.

Im aktuellen Artikel von Sabine Fischer aus der Universitätsklinik Dresden werden praxisnah die diagnostischen und therapeutischen Optionen von der Statintherapie bis zur Lipidapherese für die einzelnen Fettstoffwechselstörungen beschrieben. Dieses Update in der Therapie kann helfen, Diabetiker zielgenau einzustellen, um sowohl mikroangiopathischen als auch makroangiopathischen Komplikationen des Diabetes zuvor zu kommen und der Arteriosklerose zu begegnen.

Wir hoffen, dass wir für Sie ein interessantes und lesenswertes Heft gestaltet haben und wünschen Ihnen allen eine beschauliche Adventszeit!

Ihre A.Bergmann und Ihr P. E.H. Schwarz