Rofo 2012; 184 - EHF04
DOI: 10.1055/s-0031-1300868

Late Enhancement MR-Bildgebung des rechten Systemventrikels bei Transposition der großen Arterien zur Detektion myokardialer Narben

U Preim 1, J Hoffmann 2, M Gutberlet 1, M Grothoff 1
  • 1Herzzentrum Leipzig Universitätsklinikum, Radiologie, Leipzig
  • 2Asklepios Klinik Weißenfels, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Weißenfels

Fragestellung:

Rechtsherzinsuffizienz tritt häufig bei Patienten mit Transposition der großen Arterien (TGA) auf, wenn der morphologisch rechte Ventrikel als Systemventrikel arbeitet. Basierend auf früheren Studien wurde angenommen, dass myokardiale Ischämien und folgende Narbenbildung zugrunde liegen. Wir testeten die Hypothese, dass Myokardnarben die Ursache für eine rechtsventrikuläre Dysfunktion in diesem Patientenkollektiv sind.

Methoden:

20 Patienten mit rechtem Systemventrikel wurden am 1,5 T MRT untersucht. Bei 18 Patienten war eine Senning oder Mustard-Operation durchgeführt worden und bei 2 Patienten war eine L-TGA diagnostiziert worden. Das mittlere Alter zum Studienzeitpunkt betrug 27 Jahre. Das mittlere Alter bei Operation betrug 3,4 Jahre.

Cine SSFP Sequenzen wurden verwendet, um die Myokardfunktion zu bestimmen. PSIR-Sequenzen (phase sensitive inversion recovery) wurden durchgeführt, um myokardiale Narben zu detektieren.

Ergebnisse:

Wir fanden eine myokardiale Narbe mit Late Enhancement in der Wand eines rechtsventrikulären Aneurysmas. Bei den übrigen 19 Patienten wurden keine myokardialen Narben detektiert. Eine relevante Arrhythmie wurde bei 13 von 20 Patienten festgestellt (65%). Alle Patienten außer einem zeigten eine Trikuspidalinsuffizienz: 7 Patienten Grad 1 (35%), 10 Patienten Grad 2 (50%), 1 Patient Grad 3 (5%), 1 Patient wurde nicht klassifiziert. Die folgenden Funktionsparameter wurden ermittelt: mittlere rechtsventrikuläre EF 43% (Standardabweichung 11), mittlerer rechtsventrikulärer EDV-Index 110,8ml (Standardabweichung 36,9), mittlerer rechtsventrikulärer ESV-Index 63,15ml (Standardabweichung 34,8), mittlere rechtsventrikuläre Myokardmasse normalisiert auf die Körperoberfläche 49g/m2 (Standardabweichung 17).

Schlussfolgerungen:

Unsere Studie zeigt, dass eine myokardiale Ischämie mit Narbenbildung nicht die Ursache einer Dysfunktion des rechten Systemventrikels ist. Auch bei Verwendung der aktuellen PSIR Sequenz konnte nur eine myokardiale Narbe detektiert werden, obwohl die Patientengruppe eine reduzierte rechtsventrikuläre EF aufwies. Die häufigsten pathologischen Merkmale waren Trikuspidalinsuffizienz und Arrhythmien. Diese sind somit eher verantwortlich für die rechtsventrikuläre Dysfunktion.