Rofo 2012; 184 - KMY06
DOI: 10.1055/s-0031-1300874

Kardiale MRT zur Risikostratifizierung bei Leistungssportlern im Hinblick auf nicht-ischämische Kardiomyopathien

S Mangold 1, C Bretschneider 1, A Seeger 1, M Fenchel 2, B Klumpp 1, P Krumm 1, CD Claussen 1, U Kramer 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Tübingen

Zielsetzung:

In der Genese von plötzlichem Herztod bei Leistungssportlern spielen neben der hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) auch die Myokarditis und ischämische Herzerkrankung eine wichtige Rolle. Ziel dieser Studie war die Abklärung dieser potentiellen Risikofaktoren sowie die quantitative Ermittlung von Funktionsparametern und Myokardmasse (MM) mittels kardiale Magnetresonanztomografie (MRT).

Methodik:

51 Athleten (17 Frauen, 34Männer, 37,6±11 Jahre, Trainigspensum >10h/Woche) sowie 25 Probanden (10 Frauen, 15Männer, 31,2±10,6 Jahre) wurden an einem 1,5 T System untersucht. EKG-getriggerte steady-state free-precession Cine-Sequenzen wurden in Standardangulationen akquiriert. Nach Applikation von Gadobutrol 0,15mmol/kg (Gadovist, Bayer Schering Pharma) erfolgte eine "delayed enhancement"-Bildgebung mittels T1w Inversion Recovery-GRE Sequenzen. Links- und rechtsventrikuläre (LV, RV) enddiastolische und endsystolische Volumina (EDV, ESV), Schlagvolumen (SV), Ejektionsfraktion (EF) und MM wurden als Absolutwerte sowie als auf die Körperoberfläche normierten Werte ermittelt.

Ergebnisse:

Im Vergleich wiesen die Athleten ein signifikant erhöhtes LV-EDV auf (102,6±12,3 vs. 71±11,9ml/m2, p

Schlussfolgerung:

Die kardiale MRT ist ein geeignetes Verfahren, um die mit der Sportherzbildung einhergehende Hypertrophie zu diagnostizieren und gegenüber einer HCM zu differenzieren. Zusätzlich können subtile postentzündlich bzw. ischämisch bedingte Myokardveränderungen detektiert werden, die einer qualitativen Wandbewegungsanalyse aufgrund von Kompensationsmechanismen entgehen können.