Rofo 2012; 184 - KLA03
DOI: 10.1055/s-0031-1300884

Effizienz eines modifizierten CTA-Protokolls zur TAVI-Planung im Vergleich zu der Standard-CTA

P Bischoff 1, A Frydrychowicz 1, M Simon 1, K May 1, RL Duschka 1, FM Vogt 1, P Hunold 1, J Barkhausen 1, A Kovács 1
  • 1UK-SH, Klinik für Radiologie und. Nuklearmedizin, Lübeck

Einleitung:

Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist eine therapeutische Alternative zu dem operativen Klappenersatz bei erhöhtem perioperativen Risiko. Präinterventionell ist eine exakte Bildgebung der Klappenregion und des endovaskulären Zugangswegs erforderlich. Zur Vermeidung von Pulsationsartefakten an der Aortenwurzel ist einerseits eine EKG Triggerung wünschenswert, auf der anderen Seite ist eine Abdeckung der arteriellen Gefäße bis zur Leiste erforderlich. Ziel dieser Studie ist ein kombiniertes, thorakal getriggertes und abdominal ungetriggertes CTA-Protokoll mit Monokontrast (K-CTA) mit der Standard-CTA (S-CTA) zu vergleichen.

Material und Methoden:

25 Patienten vor TAVI sind an einem 64-Zeilen-CT-Scanner untersucht worden: 9 Patienten mit der K-CTA (thorakal reprospektive EKG-getriggerte Datenakquisition, 120kV, 120mAs und abdominell ungetriggert 120kV, 110mAs) und 16 Patienten mit der S-CTA (120kV, 150mAs). Im Vergleich zu der monophasischen Kontrastinjektion bei der S-CTA (80ml KM, 20ml NaCl @ 4ml/s) wurde bei der K-CTA die gleiche KM-Menge triphasisch appliziert (20@5ml, 30@4 und 30@3 jeweils ml@ml/s). Die Bildqualität der Aortenwurzel wurde anhand eines 5 Punkte-Scores (1 schwerste Pulsationsartefakte bis 5 artefaktfrei) und die Signalintensität (SI) in der A. femoralis communis (AFC) durch 6 erfahrene Radiologen bestimmt. Ein Score ≥3, bzw ein Enhancement ≥150HU wurden als diagnostisch ausreichend gewertet.

Ergebnisse:

Die Bildqualität der Aortenwurzel war in der K-CTA signifikant überlegen (4,3±1,0 vs. 2,6±0,9; p<0,01). In der S-CTA waren 39/96 (40,6%), in der K-CTA 5/54 (9,25%) der Bewertungen nicht diagnostisch. Die SI in der AFC war für beide Protokolle in allen Untersuchungen diagnostisch ausreichend, allerdings zeigte die K-CTA signifikant niedrigere Werte (191±30 vs. 377±59HU, p<0,01). Das Dosis-Längen-Produkt war bei der K-CTA 32% höher (677±142 vs. 513±106,2 mGycm).

Zusammenfassung:

Das modifizierte TAVI-Protokoll ermöglicht bei gleichbleibender Kontrastmittelmenge im Vergleich zum Standardprotokoll eine signifikant überlegene Beurteilbarkeit des Aortenbulbus bei ausreichendem Kontrast in der Peripherie. Insbesondere vor dem Hintergrund der älteren Zielpopulation ist eine Dosiserhöhung akzeptabel. Eine weitere Dosisoptimierung ist im Verlauf zu prüfen.

Abb.1: Planungs-CTA vor TAVI: A1/A2 kombiniertes Protokoll thorakal reprospektiv EKG-getriggert und abdominell ungetriggert, B1/B2 Standard-CTA.