Rofo 2012; 184 - TNE05
DOI: 10.1055/s-0031-1300906

Eine neue Formel zur schnellen Abschätzung der Volumina von Perikardergüssen in der Computertomografie

FOG Henes 1, K Muellerleile 2, M Regier 1, G Adam 1, M Groth 1
  • 1Zentrum für Radiologie und Endoskopie, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitäres Herzzentrum Hamburg, Kardiologie mit Schwerpunkt Elektrophysiologie, Hamburg

Zielsetzung:

Herleitung einer Formel zur schnellen Abschätzung der Volumina von Perikardergüssen (PE) in der Multidetektor-Computertomografie (MDCT).

Material und Methoden:

Aus einem Kollektiv von 915 MDCT-Untersuchungen des Thorax wurden 20 Patienten mit Perikardergüssen (PE) identifiziert und in die Studie eingeschlossen. An vier fest defnierten Lokalisationen (Rezessus superior, anterior, posterior und apikal) wurden die maximalen Durchmesser der PE von zwei Radiologen unabhängig bestimmt (Abbildung 1). Anschließend wurden CT-Volumetrien der PE im Konsensusverfahren durchgeführt. Mithilfe einer Korrelationsanalyse zwischen den maximalen PE-Diameter der jeweiligen Lokalisationen und den PE-Volumina wurde die Validität der Messungen bestimmt (R=Pearson-Korrelationskoeffizient). Zur Prüfung der Reliabilität der Messverfahren wurden eine Intraklassenkorrelation (ICC) und eine Bland-Altmann Analyse durchgeführt.

Ergebnisse:

Es konnte für alle vier Lokalisationen eine gute Validität der Messmethode nachgewiesen werden (alle R-Werte >0,8 und p-Wert <0,0001). Die Intraklassenkorrelation und die Bland-Altman Analyse zeigten eine gute inter- und eine sehr gute intraindividuelle Reliabilität der Messsungen (alle ICCs >0,75). Die beste Validität und Reliabilität konnte für die Diametermessungen apikal nachgewiesen werden. Hieraus wurde folgende lineare Gleichung für die PE-Volumenbestimmung hergeleitet: PE-Volumen=0,296 (ml/cm) x apikaler Diameter (cm) –32ml (Abbildung 2).

Schlussfolgerung:

In der MDCT kann das Volumen eines PE durch die Anwendung einer einfachen Formel [PE Volumen=0,296 (ml/cm) x apikaler Diameter (cm) –32ml] abgeschätzt werden. In der Klinik ist eine schnelle Erfassung der Ergussvolumina nützlich, um die hämodynamische Relevanz eines Perikardergusses abzuschätzen, und um dann ggf. bei der Planung einer chirurgischen Drainage oder Perikardiozentese zu helfen.