Der Klinikarzt 2012; 41(01): 57
DOI: 10.1055/s-0031-1301154
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Innerklinischer Transport – Mobiles Monitoring minimiert Probleme

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Publication Date:
01 February 2012 (online)

 

Intensivmedizinisch versorgte Patienten zu transportieren ist eine Herausforderung. "Der innerklinische Transport zu unvermeidlichen diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen darf die Qualität der Behandlung dieser Patienten nicht beeinträchtigen", erklärte Prof. Dr. med. Walter Schaffartzik vom Unfallkrankenhaus Berlin bei einem Pressegespräch in Düsseldorf. Studien wie von Lovell und Mitarbeitern [ 1 ] zeigen jedoch, dass dabei häufig Probleme auftreten: Bei 97 intrahospitalen Transporten kritisch kranker Patienten kam es in 62 % der Fälle zu Komplikationen, die in 31 % Patientenbezogen waren, in 45% Equipmentbezogen und in 15 % beide Bereiche betrafen. Vor allem infolge eingeschränkter Überwachung können Probleme verzögert erkannt und adäquate Therapien oft nicht rechtzeitig erfolgen. Um solche Probleme zu minimieren wird an der Unfallklinik Berlin das Infinity Acute Care System (IACS) eingesetzt: Es besteht zum einen aus dem stationären Medical Cockpit, zum anderen aus dem tragbaren Monitor M540 – der entscheidenden Komponente für die Sicherheit während eines Transports.

Während stationärer Phasen als Zweitmonitor neben dem Medical Cockpit eingesetzt, wird der mobile Vitaldatenmonitor für den Transport aus der Dockingstation gelöst und ohne den Patienten von Kabeln und Schläuchen zu dekonnektieren an die mobile Intensivbehandlungseinheit angeschlossen. Unterwegs erfasst der M540 die Funktionen EKG (bis zu zwölf Ableitungen), Atemfrequenz, Pulsoxymetrie, invasiven und nicht-invasiven Blutdruck, Kohlendioxid und Temperatur des Patienten. Das Gerät speichert die erhobenen Vitaldaten und kann sie über 2 Wege an die elektronische Patientenakte (Integrated Care Manager, ICM) übermitteln: automatisch nach Wiederandocken ans System oder bei Bedarf über ein drahtloses Netzwerk, so dass über eine lückenlose Dokumentation jederzeit, überall und abteilungsübergreifend auf die Daten zugegriffen werden kann.

Michael Koczorek, Bremen

Quelle: Pressegespräch "Zwischen Schockraum, OP und Intensivstation: Kontinuierliches Patientenmonitoring im innerklinischen Transport" am 17. November 2011 in Düsseldorf, veranstaltet von Dräger

 
  • Literatur

  • 1 Lovell MA et al. Anaesth Intensive Care 2001; 29: 400-405