Diabetes aktuell 2011; 9(8): 331
DOI: 10.1055/s-0032-1301740
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Frohe Weihnachten

Antje Bergmann
,
Peter Schwarz
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Publication Date:
12 January 2012 (online)

Kurz vor dem Weihnachtsfest erhalten Sie mit diesem Heft eine Überraschung von Diabetes aktuell. Vor Ihnen liegt unser umfangreichstes Heft bisher. Im Mittelpunkt stehen die Vorträge, die am 07. Oktober 2011 im Rahmen des Symposiums des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg ”Xund in BaWü“ in Stuttgart gehalten wurden. Das Symposium stand unter dem Motto des Gesundheitsziels ”Typ-2-Diabetes Risiko senken und Folgen reduzieren“, ein wesentlicher Teil der landesweiten Gesundheitsstrategie in Baden-Württemberg. Baden-Württemberg behält dieses Gesundheitsziel im Gegensatz zu anderen Bundesländern bei und setzt damit bundesweit Akzente. Wir finden diesen Prozess von entscheidender Bedeutung für ganz Deutschland und unterstützen die Ideen und die Umsetzung dieser Leuchtturmprojekte.

Michael W. J. Böhme vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart und Chairman des Meetings, fasst in diesem Zusammenhang seinen Vortrag zur Prävention des Typ-2-Diabetes im Rahmen der Gesundheitsstrategie in Baden-Württemberg zusammen und betont die Zunahme der Diabetesprävalenz insgesamt. Obwohl das Durchschnittsalter der Baden-Württemberger insgesamt 16 Jahre niedriger als zum Beispiel in Sachsen ist, steigt auch hier die Anzahl Diabeteserkrankter massiv an. Peter Schwarz, Lehrstuhl Prävention und Versorgung des Diabetes mellitus, Medizinische Klink III, Uniklinik Dresden, versucht die Zukunft in der Diabetesprävention darzustellen und diskutiert dies basierend auf dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand und unter dem Aspekt des Machbaren, denn nicht jeder wissenschaftliche Ansatz ist auch praxisnah umzusetzen. Wolfgang Schlicht, Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft, Lehrstuhl Sport- und Gesundheitswissenschaften I, Universität Stuttgart, schreibt über das Potenzial körperlicher Aktivität im Hinblick auf mögliche Senkungen des postprandialen Blutzuckers. Es ist verblüffend, dass in der Diabetesbehandlung schon 1000 Schritte mehr pro Tag annähernd den gleichen Effekt haben wie niedrig dosiertes Metformin. Elisabeth Wesselman, Fachreferat für Interkulturelle Versorgung Städtisches Klinikum München GmbH, Krankenhaus Schwabing, beleuchtet die stationäre Versorgung unter dem speziellen Aspekt der Besonderheiten in der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Erkrankung ist bei diesen Patienten gleich, allerdings existieren oft Barrieren und kulturelle und kommunikative Schwierigkeiten, die zu Unter- oder Überversorgung führen können. Wie kann dieses Problem angegangen werden? Dies wird im Beitrag beschrieben. Klaus D. Plümer, ETC-Summerschool, Düsseldorf, wendet sich in seinem Beitrag zur Primärprävention, Früherkennung und Lebensstilintervention – Besonderheiten bei sozial Benachteiligten und Arbeitslosen ebenso einer sonst eher nicht im Mittelpunkt stehenden Bevölkerungsgruppe zu.

Dietrich Rothenbacher, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, beschreibt die Epidemiologie des metabolischen Syndroms und des Typ-2-Diabetes und die dringend notwendige, frühzeitig beginnende Primärprävention im Kindesalter. Stephan Jacob, Praxis für Prävention und Therapie, Kardio-Metabolisches Institut, Villingen-Schwenningen, erörtert in seinem Artikel die Möglichkeiten der Prävention des metabolischen Syndroms und wagt einen ganzheitlichen Blick auf diese Erkrankungsentitäten. Gemeinsam mit Reinhart Hoffmann, Deutsche DiabetesStiftung, München, stellt Rüdiger Landgraf in einem weiteren Artikel die Initiative ””Xund in BaWü“ – Prävention muss Vorfahrt bekommen in Baden-Württemberg“ vor.

In einem Artikel stellt Gunnar Geuter, Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen, Bielefeld, die Bewegungsförderung und Lebensstilinterventionen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit vor. Es werden neueste wissenschaftliche Erkenntnissen aus der Interventionsforschung vorgestellt.

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Heft ein kleines Weihnachtsgeschenk machen zu können. Wir wünschen uns, dass Sie auch im nächsten Jahr treue Leser der Diabetes aktuell bleiben.

Wir haben für das kommende Jahr spannende Themen vorbereitet und es warten hochinteressante Hefte auf Sie. Wir versprechen Ihnen, auch gesundheitspolitische ”heiße Eisen“ anzufassen und Diskussionen nicht zu scheuen. Bleiben Sie gespannt!

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr, berufliche und persönliche Erfolge!

Herzliche Grüße

Ihre Antje Bergmann und Peter Schwarz