Pneumologie 2012; 66 - V376
DOI: 10.1055/s-0032-1302544

Vergleich von Bilevel und Trilevel Druckprofilen im Benchtest zum Einsatz bei komplizierten schlafbezogenen Atmungsstörungen

D Klausmann 1, K Pietruska 1, M Bögel 2, M Schwaibold 3, WJ Randerath 4, KH Rühle 5
  • 1iAQ, Institut für Assistenzsysteme und Qualifizierung an der SRH Hochschule Heidelberg e.V.
  • 2Weinmann GmbH & Co. KG Abt. Science & Research, Hamburg
  • 3MCC GmbH & Co. KG, Karlsruhe
  • 4Krankenhaus Bethanien gGmbH, Klinik für Pneumologie und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Solingen
  • 5HELIOS-Klinik Ambrock, Klinik für Pneumologie, Hagen

Einleitung: Bilevel-Geräte kommen bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) zum Einsatz, wenn die CPAP Therapie nicht die erforderliche therapeutische Wirksamkeit erzielt. Das betrifft vor allem Patienten mit höherem Druckbedarf, längeren Phasen an Hypoventilation und/oder zusätzlichem ventilatorischem Unterstützungsbedarf. Höhere Therapiedrücke werden oftmals mit vermehrten Nebenwirkungen, insbesondere Leckagen und deren Folgen wie mangelnde Compliance, tränende Augen etc. in Verbindung gebracht. In diesem Benchtest wurden daher die Druckprofile einer Bilevel- mit denjenigen einer Trilevel-Therapie (SOMNOvent auto ST/Weinmann) zur Erzeugung identischer Atemzugvolumina verglichen.

Bei Trilevel wird zusätzlich zum IPAP während der Inspiration und EPAP während der frühen Exspiration ein EEPAP am Ende der Exspiration angeboten, der oberhalb des EPAP Druckniveaus liegt und den Obstruktionsschutz übernimmt.

Methoden: In einem künstlichen Lungenmodell (ASL 5000) wurde mit einer Compliance von 60 mbar/L/s und einer Resistance von 10 mbar/L/s sowie einer Atemfrequenz von 15 bpm eine passive Ventilation simuliert. Bei einem fixen EPAP bzw. EEPAP von 8 hPa wurden definierte Atemzugvolumina von 0,5 L mit Bilevel und Trilevel generiert. In der frühen Exspirationsphase wurde im Falle von Trilevel ein EPAP von 4 hPa gewählt.

Ergebnisse: Bei Erzeugung identischer Atemzugvolumina und end-exspiratorischer Schienung der Atemwege lässt sich unter Einsatz des Trilevel-Prinzips der Spitzendruck (IPAP) um 2,3 hPa und der mittlere Therapiedruck um 2,5 hPa reduzieren.

Schlussfolgerung: SOMNOvent auto ST nach dem Trilevel Prinzip erreicht im Vergleich zu Bilevel im Benchtest die vordefinierten Atemzugvolumina bei signifikant niedrigerem Druckniveau. Die Hypothese, dass sich hieraus ein geringeres Risiko zu Nebenwirkungen und verbesserter Compliance ableiten ließe, ist in vivo zu überprüfen.