Pneumologie 2012; 66 - V395
DOI: 10.1055/s-0032-1302559

K-RAS-Mutationen in nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) – Ergebnisse aus Routineuntersuchungen in der Lungenklinik Heckeshorn

C Boch 1, J Kollmeier 1, D Misch 1, A Roth 2, T Blum 1, W Grüning 1, N Schönfeld 1, T Mairinger 2, TT Bauer 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • 2Institut für Pathologie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin

Einleitung: Die K-RAS-Mutation war eine der ersten Genmutationen, die in Krebszellen nachgewiesen wurde, so auch in nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC). Die meisten Mutationsanalysen wurden im Rahmen klinischer Therapiestudien durchgeführt. Das Vorliegen einer K-RAS-Mutation führt jedoch bisher zu keiner therapeutischen Konsequenz beim NSCLC. Eine damit assoziierte schlechtere Prognose wird diskutiert. Mit der vorliegenden Untersuchung sollte die Häufigkeit von K-RAS-Mutationen und deren Auswirkungen auf das Überleben an einem klinischen Kollektiv analysiert werden.

Methode: Von 10/2009 bis 12/2010 haben wir alle im Rahmen der Erstdiagnose NSCLC (n=753) gewonnen Tumorgewebeproben der Analyse mit LightCycler Real-time PCR zum Nachweis einer K-RAS Mutation auf Codon 12 und 13 zugeführt, falls nach der Histologiebestimmung noch genügend Restmaterial vorlag. Die gewonnen Daten haben wir mit den Daten unserer Tumordatenbank abgeglichen.

Ergebnisse: Eine Mutationsanalyse gelang an Tumorgewebe von 504/753 Patienten, darunter 229 Adenokarzinome (AC), 163 Plattenepithelkarzinome (SCC) und 112 andere nichtkleinzellige Lungenkarzinome. In 79/504 Fällen (15,7%, ♂=39) konnte eine K-RAS Mutation nachgewiesen werden. Der Anteil an K-RAS Mutationen war beim AC mit 27% (61/229) verglichen mit den anderen Histologien signifikant höher (p<0,001). Die wenigsten Mutationen fanden sich beim SCC mit 3,7% (6/163), die anderen Histologien zeigten insgesamt eine Mutationsfrequenz von 11% (12/112). Es findet sich kein signifikanter Unterschied im Überleben (Mittelwert±SEM) zwischen Patienten mit K-RAS-Mutation und Patienten ohne Mutation (K-RAS-negativ 378±9 vs. K-RAS-pos 406±20, p=0,244).

Schlussfolgerungen: Die Häufigkeit der K-RAS-Mutationen in unserem monozentrischen NSCLC-Kollektiv ist vergleichbar mit den Ergebnissen bisheriger Studien. In mehr als jedem vierten Adenokarzinom ließ sich eine entsprechende Mutation nachweisen. Wir fanden keine prognostische Relevanz des Mutationsstatus.